Lust auf Genuss?

Genuss Salon 15.07.2016 keine Kommentare

rote ChlischotenWas mögen die Leute eigentlich? Was essen sie wirklich? Die Veröffentlichungen der Koch-Frauen- und Landlust-Essen-und-Trinken-Genusszeitungen bringen keine Aufklärung. Jetzt ist Sommer und da gibt es Beeren, frisches Gemüse, Torten neben Törtlein zu prallen Grillwürsten und immer wieder den neuen „Omi-Style“ zum einfachen aber gar so köstlichen Landleben. Ah ha! Es scheint den Menschen schwer zu fallen sich festzulegen! All über all seh ich Zweifler gehn und stehn, die nicht wissen ob es nun gut ist, wenn man gut isst oder besser eher gar nichts oder wenig zu essen. Oder was ist nun gut und gesund? Kohlenhydrate ade: ja oder nein? Vegan hin oder her, vielleicht eher flexibel also flexitarisch oder doch in Gänze roh! Wie bitte?

 

Ein Graus so scheint es, ist der neue Genuss; können wir denn heute überhaupt noch uneingeschränkt genießen? Schlemmen bis die Schwarte kracht ohne schlechtes Gewissen, ob der Natur, der Tiere, des Konsums und den allumfassenden überall aufblitzenden Fragezeichen? Ist das Essen politisch korrekt? Wo wandeln auf dem Lehrpfad der richtigen Ernährung? Kater und Hungerstimmung zu einer dicken Schüppe Frust! Immer öfter fühle ich mich umzingelt von der Diskrepanz der Nahrungsaufnahmen. Fast so als sei es kriegsentscheidend, ob ich nun Vollmilch statt Mandelmilch in meinen Latte gieße. Wie bitte? Genau! Dieser ewige Ruf nach der Latte geht mir sowas von auf den Keks. Leute, nehmt die Latte einfach mal wieder vom Kopf runter und guckt in diese schöne Welt. Da gibt es puren schwarzen Kaffee, tatsächlich aus Porzellantassen oder Bechern. Tischkultur statt „to-go.“ Leben statt labern!

 

Ein bunter SalatAlso, was essen Sie denn nun gern? Ehrlich und einfach mal grad heraus: Wonach steht Ihnen der Sinn in diesem zugegebenermaßen wetterschwierigem Sommer? Eine Schüssel mit buntem Salat, frischen Beeren zur quietschgrünen Sauce*, die wie ein Glücksbote auf der Zunge liegt; nach Ferien schmeckt und den Rest da Draußen einfach vergessen macht. Oder wünschen Sie sich wie ich zum Wochenende ein großes Menü das über Stunden dauert, mit frischen und auch schweren Weinen, einem eiskalten Sorbet als Zwischengang, sowie einem wundervollen Stück Braten, obenauf lassen Sie ein Dessert wonnevoll über Ihre Lippen rollen, um sich zu guter Letzt einen schönen mit Grappa affiniertem Brie auf die Zunge zu legen. Yieppieeehhhh! Essen macht Spaß und das ganze Drumherum ist so lebendig; mit Freunden oder einfach interessanten Menschen an einer hübsch gedeckten Tafel zu sitzen und stundenlang zu sprechen. Über Gott, die Welt, den Genuss zum Überfluss und das schöne Leben.

 

 

Savoir-vivre! Die Franzosen wissen schon lange wie das funktioniert und die Italiener mit ihrem süßem Nichtstun, dem zuckerklebrigen dolce farniente. Da strahlen Herz, Seele und Augen um die Wette!

 

Blick über den Heilgen SeeEinfach das Leben mit all seinen Sinnen im herrlichen Sein genießen. Sich selbst etwas Gutes tun, ein Schlüssel zum Wohlbefinden, für mich Garant meiner Zufriedenheit. Gewürzt mit frischen und jahreszeitlichen Speisen. Lust auf Genuss ohne Reue! Mit guten Zutaten ist das ziemlich einfach und die Angst vor ungewollten Zusatzstoffen nebst Ekelfleisch wird ausgeschaltet, denn es ist (relativ einfach) gut, fair und regional einzukaufen. Einfach eben! Glauben Sie nicht? Ausprobieren lohnt sich. Die grüne *Salatsauce beispielsweise wird aus Salat, aus Raukeresten, Romana oder frischem Möhrengrün hergestellt. Waschen, trocknen, pürieren. Mit Salz, Pfeffer würzen, Ahornsirup oder Honig für eine leichte süße Note verwenden, dann mit Zitronensaft oder Essig und einem Schuss Öl zur Sauce rühren, fertig! Einfacher geht es kaum.

 

Aus Resten, oder auch aus den Blättern und Stielen vieler Gemüsesorten lässt sich Schmackhaftes rühren: Salatsauce, auch Pesto und unter Zugabe von Frischkäse oder Schmand ein lockerer Aufstrich. Kleine günstige Nebengenüsse aus eigentlich mehr oder weniger „Abfall.“ Lassen Sie es sich schmecken, genießen Sie die Zeit zum lässigen Tempo des Sommers.

Ihre Katrine Lihn – mit Müßiggang im Sonnenschein

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