Ziemlich beste Freunde

Genuss Salon 25.09.2016 keine Kommentare

eine liegende Frau als Skulptur

„Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein“ dies meint der amerikanische Philosoph Ralph Waldo Emerson. Aus seinem Mund und aus seiner Feder kommen manch weitere kluge Sprüche. Viele andere Menschen haben sich dem Thema Freundschaft angenommen, es klingt so leicht und ist doch genau das nicht. Frauen und Männer, kommen und gehen. Nicht Jeder kann ein Leben lang einen festen Platz haben: der Eine ist ein treuer Weggefährte und der Andere bleibt nur einen Sommer lang. Der eine macht sich „nackt“ und gibt sich hin, der Andere ist und bleibt wie eine verschlossene Auster. Was macht eine Freundschaft aus? Was kann sie sein, was muss und was auf keinen Fall? Wie unterscheidet sie sich von der Familie und/oder ist es auch möglich mit der Blutsverwandtschaft befreundet zu sein?

Die viel besungenen „Drei von der Tankstelle“ kommen aus einem anderen Jahrhundert. Heute in der digitalen Welt sind Freunde oft nur „Geister“, Menschen die es virtuell in Dein Leben schaffen, die Du aber noch nie leibhaftig gesehen hast. Für meine Generation ist das schon ein bisschen skurril, für die (noch) Älteren kann es so ein Leben mit Geistesfreunden nicht geben. Ja, die Welt verändert sich und die Qualität der Gemeinschaften in großem Maße. Meinen Gästen macht das mitunter sogar Angst. Wohin treiben wir, wie weit lassen wir uns beeinflussen in der Welt rund um das Smartphone? die gedeckte TafelDie künstliche Intelligenz kennt weder Liebe, noch Mitleid. Der jetzige noch amtierende amerikanische Präsident Barack Obama hat zu seiner letzten Wahl die digitalen Auswertungen genutzt, um seine Kampagne darauf abzustimmen. Stimmen werden laut, die behaupten: Menschen müssen nicht mehr wählen, das können heute schon Maschinen, denn „big brother“ weiß eh schon alles über Vorlieben und Wünsche der Bürger. Ehrlich, das finde ich gruselig! Wohin steuern wir? Was wird aus der realen Welt? Ziemlich beste Freunde; die wird es in meinem Leben immer geben. Das ist diese Spezies, die ich sehen, riechen und anfassen kann. Zeitgenossen, die mit mir am Tisch sitzen, frühstücken und sich über das Land, das Leben und die Liebe unterhalten.

Ziemlich beste Freunde! Ja, das sind Wegbegleiter, die Anteil nehmen. Meine Begleiter tauschen sich mit mir aus, wir sprechen, lachen und weinen zusammen. Dazu gehörten Nähe, Vertrauen und wenn nötig Kritik und Kontroverses. Kein Blabla und kein immer nur freundliches Gesicht. Wer sagt einem schon die ungeschönte Wahrheit? Wer kann ein gutes Gegenüber sein, in schwierigen Zeiten auch mal ein Korrektiv darstellen und sein? Aus meiner Sicht, nur ein Freund, einer der es ehrlich meint und darum Tacheles redet. Ja, mir ist bewusst, dass sich Therapeuten und Coaches anbieten; Stühle rücken, bequeme Liegen bereit stellen und auch den Weg in Wälder und Wiesen anpreisen. Auch gut! Dafür scheint es eine große Zielgruppe zu geben. Es steht für mich außer Frage, klärende offene Gespräche sind in heiklen Situationen mit Fremden möglicherweise einfacher zu führen. Da wird der Ballast abgeladen und die Seele geputzt. Das ist die andere Seite der Medaille, für professionelle Hilfe. Passt und ist dienlich.

der Ort LinumDoch wen lassen wir sonst an uns ran? Wer sind Freunde und welchen Status haben sie in unserer aller Leben? Ein Urlaub kann überaus klärend und hilfreich sein. In entspannten Zeiten baumelt das Innere nach Außen, wir sind frei und können einfach mal sein. Hält eine Freundschaft das aus? Wo wollen wir zukünftig leben? Was tun? Und vor allem mit wem? Die Reise des eignen Lebens mit uns selbst, mit ziemlich guten Freunden oder doch lieber mit einem Avatar? Der Herbst bietet Muse zur Gemeinschaft! Oder werden wir dann noch (mehr) zu Einzelpersonen, Individuen, die mit sich selbst leben und Nichts und Niemanden mehr an sich heranlassen? Macht das dunkle Draußen uns zu Eremiten?

Ist es gut, immer sein Ding zu machen? Für mich zählen beide Komponenten! Ich mag es, mein Ding zu machen, mein Leben zu leben und meinen eigenen Weg zu gehen. Dabei gibt es von Zeit zu Zeit Begleiter. Das finde ich wundervoll. Die Mischung macht das Gift. Mal sause ich sozusagen allein durch die Welt, schaue mich um, um mich dann zu erfreuen, das Erlebte mit Anderen zu teilen. Und meine große Leidenschaft gehört dem Teilen, dem gemeinsam aus der Schüssel zu essen. Das ist ja bekannt, aber mir immer wieder die eine und andere Zeile wert. Heute teile ich die frischen roten Äpfel aus. Äpfel vom MarktJeder nimmt einen mit nach Hause. Sie sind Symbol des Herbstes und die leuchtende rote Farbe erinnert mich an die Sonne des Spätsommers. Ein kleines Geschenk, erfreut das Herz eines Jeden und sei es noch so klein. Ein ich-hab-an-Dich-gedacht und weil-ich-dich-gern-hab das gibt ein warmes Geschenk und sei es noch so klein.

Es ist eine Herzensangelegenheit an die Menschen an seiner Seite zu denken. Ich freue mich daran, kleine Geschenke zu verteilen und bin glücklich, Andere glücklich zu machen.

Die Zeit der tieferstehenden Sonne ruft nach gemeinschaftlichen Abenden und Stunden. Treffen wir uns auf einen Tee und zu einem ausführlichen Gespräch. In den nächsten Wochen und Monaten gibt reichlich Zeit sich mit neuen Kontakten zu beschäftigen. Willkommen an meiner Tafel in meinem privaten Salon und zu den nächsten Mädelsabenden. Wer möchte sich mit einbringen? Wer hat Lust auf neue Themen? Bitte per Mail melden oder einfach unten in das Kontaktformular schreiben. Ach so, anrufen ist selbstverständlich auch möglich – ich freu mich schon!

Ihre Katrine Lihn – ziemlich beste Freunde (habe ich sehr gern 🙂 )

 

Ziemlich beste Freunde

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert