Die Himbeeren meiner Kindheit

Genuss Salon 18.06.2017 keine Kommentare

Frisch vom Busch genascht und schon leuchtet die kleine Schnute himbeerrot; so schmecken die Himbeeren meiner Kindheit immer noch. Die kleine Schnute ist etwas größer geworden, dennoch liebe ich es immer noch, mir die frischen kleinen Früchtchen direkt auf die Zunge zu legen. So köstlich! Voller Erinnerungen und der pure Geschmack nach Sommer und Liebe.

 

Das süße Früchtchen

Die Himbeeren meiner Kindheit

Rot wie die Liebe und köstlich wie ein Kuss! Doch Vorsicht, wie beim Küssen schmecken nicht alle Schmatzer gleich süß. Die Früchtchen haben einen hohen Säureanteil, wenn sie zu früh geerntet werden, schmecken die Beeren wirklich sauer. Ich bin sehr glücklich, dass ich abundzu von Freunden mit kleinen Körbchen dieser Köstlichkeit beschenkt werde. Der Unterschied im Geschmack ist elementar; die aus den Gärten sind duftend und süß, hingegen schmecken die aus dem Supermarkt oft fad.

Ein Hoch auf die heimischen Himbeeren! Sie gehören zu meinen Lieblingen und wie bei Menschen, ist diese Frucht sehr unterschiedlich. Miniklein, super aromatisch und schwer zu finden gibt sich die Waldhimbeere nur selten ein Stelldichein. Im Garten meiner lieben Nachbarn wachsen die kleinen Roten neben den Rosen. Die Ähnlichkeit der beiden Pflanzen kommt nicht von ungefähr: sie duften gleichsam betörend und ihre beider Dornen sind gefährlich. Jetzt von Juni bis August haben die Beeren Saison. Nun sind sie meine ständigen Begleiter. Als Sauce, als Gelee, im Joghurt und im Salat.

 

Die Himbeeren meiner Kindheit

 

Gelee - viel Arbeit + großer Genuss

 

Früher im Garten von Tante Ulla und Onkel Willi gab es Alles was das Herz begehrt. Beeren in allen Farben und Sorten: von der Himbeere über die Stachelbeere bis zur kleinsten Heidelbeere. Natürlich Äpfel, Kirschen, Pflaumen und Aprikosen. Das Paradies meiner Kindheit und wie schon oft erwähnt, die Küche meiner ersten kleinen Schritte. Hier lerne ich das Geleekochen, Kirschen einzuwecken, Pflaumen zu entsteinen und vor allem so wichtige Lebensbegleiter wie das Kochen von Hochzeitssuppe mit Eierstich – unvergessen und großartig! Die Himbeeren meiner Kindheit stehen als Synonym für einen sehr unbeschwerten Teil meines Lebens. Ich bin endlich dankbar dafür!

 

Weil’s Liebe is(s)t

 

Kindheit is(s)t Pudding mit Sauce

 

Himbeersauce zu Vanillepudding ist in meinem Sommer ein Muß! JA und das ist sehr viel Arbeit, da stecken Ideen, Verantwortung und jede Menge Zeit drin! Die kleinen Beeren werden verlesen, gesäubert und dann gekocht. Die Hitze des Herdes soll nicht so hoch sein, schonend ist der Prozeß des Geleekochens wirkungsvoll, damit die kleinen Dinger ihre Farbe und ihren Geschmack behalten.

Wenn ich einen Himbeerbrei gekocht habe, streiche ich diesen durch ein Sieb. Dabei lässt sich nebenbei auch noch Meditieren erlernen. Es dauert und dauert. Und aus fünfhundert Gramm Beeren gibt es eine kleine Schüssel Gelee. Es lohnt sich, weil’s Liebe is(s)t! Diesen kernlosen Brei koche ich noch einmal auf und schmecke ihn mit etwas Limettensaft und brauen Zucker ab. Ich mag es, wenn das Gelee nicht so fest, darum verwende ich kein Pektin.

Heute habe ich neben dem Gelee etwas Saft aus den Beeren gezogen: bevor ich aus dem Beerenmus das Gelee koche nehme ich drei Esslöffel aus dem Topf und gieße diesen Saft in eine Flasche. Nur für mich und meinen Pudding oder für heute Abend als kleiner Haps auf einem Stück Büffelmozzarella – absolut Extraklasse!

Wundervollen sonnigen Sonntag wünscht,

 

Katrine Lihn – die mit der Himbeerschnute

 

Die Himbeeren meiner Kindheit

Die Himbeeren meiner Kindheit

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