Landküche? Ja, geliebtes Land!

Genuss Gastrosophie 24.03.2017 keine Kommentare

Kälber im offenen Stall

Die Sehnsucht nach Geborgenheit und einem Leben voller Liebe. Die glücklichen Kälbchen lassen uns an ein schönes freies (Land)Leben glauben. Welch wundervolle Schwärmerei mit all seinen kindlichen Visionen und Erinnerungen an ein besseres, heileres und heimeliges Leben. Wer kann sich diesen Bildern entziehen? Es ist die Natur, die uns lockt. Raus auf die Wiesen, in die Auen und an die Seen.

Dabei ist das echte Leben in und mit der Natur ein hartes und oft auch ein Entbehrungsreiches. Mit der Romantik und den im Winde wehenden fliegenden karierten Tischdecken hat die Wahrheit mal so grad gar nichts zu tun. Das Landleben der gleichnamigen Magazine ist die Utopie in unserem Kopf. Der Wunsch nach Ruhe und glücklichen Kühen. Entlein sind süße kleine quietschegelbe Dinger und die Bienchen geben den Honig im Flug. Träume! Aber nicht nur, die Landküche für Zuhause ist kein Traum und leicht in die Tat umzusetzen.

Landküche? Ja, geliebtes Land!

Marktstand PotsdamWarum wir die Landküche lieben? Grad jetzt im nahenden Frühling scheint das Land besonders nah! Mit kaum mehr auszuhaltender Vorfreude erwarte ich die ersten frischen Erdbeeren, die dicken Beelitzer Spargelstangen und die vielen frischen Kräuter. Vom Feld auf den Teller, aus dem Stall in die Küche. Landküche?

Ja, geliebtes Land. Meine Muttererde und meine Idee vom guten, gesunden, regionalen Essen. Saisonal und ohne Kram! Das ist mein Credo, das ist meine Art des Kochens und so will ich das haben. Landküche! Das ist viel mehr als das Wort in seinem eigentlich Sinne meint. Wir kochen nicht das Land und auch nicht auf oder in ihm. Landküche meint, dass die Produkte frisch und wirklich von hier sind. Anfassbar und echt. Die Rübchen mit der Erde dran sind keine „Fakes“ und die ersten zarten Stängel des heimischen Krautes sind wahrhaftig und wer möchte, fährt selbst in den ländlichen Raum. Essen zum Anfassen, Natur pur! Auf dem Land ist vieles eben anders, nicht romantisch, wobei das auch sein kann, doch eher bodenständig. Wer einmal Ferien auf einem Bauernhof macht, der weiß ein bisschen wie sich das anfühlt.

Holen wir das Land an den Tisch

Für das tägliche Leben können wir das Land an den Tisch holen. Ganz ohne Zusatzstoffe, ohne Schnickschnack; natürlich kochen und genießen. Wer keine Lust zum Kochen hat, der stellt sich einen bunten Salat zusammen. Das ist jetzt Ende März noch nicht so einfach, aber wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch immer ein Weg. Die Produkte aus dem Supermarkt sind möglicherweise stark mit Pestiziden belastet, deshalb müssen Paprika, Tomaten und Erdbeeren sehr gut gewaschen und getrocknet werden. Wer sich dafür entscheidet sollte diese Tatsachen nicht außer Acht lassen.

Hier bin ich Mensch

Potsdam - kleiner Kanal im Neuen GartenDie Sonne lockt uns und nach einem kleinen oder größeren Spaziergang ist eine heiße Suppe immer willkommen. Die Vorlieben sind diverse, die Geschmäcker ebenfalls. Bei meinen kleineren Runden durch den Neuen Garten in Potsdam bleibe ich immer und immer wieder an diesem wunderschönen Kanal stehen. Hundertfach habe ihn bestimmt schon fotografiert und bin jedes Mal auf’s neue ganz verliebt in diesen Platz.

Hier ist im weitesten Sinne auch Land. Ruhe und Stille besonders in den Morgenstunden. Es fühlt sich warm an. Das Gefühl vom zuhause sein stellt sich hier ein. Zu allen Jahreszeiten bin ich hier immer wieder so gern und lasse meine Gedanken ziehen und gebe meinen Träumen Raum.

Zum nahenden Osterfeste kommt mir der Osterspaziergang von Johann Wolfgang von Goethe in den Sinn. „Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!“  Darüber spreche ich am Ostersonntag mit meinen Gästen und wir werden dann auch hier auf der kleinen Brücke stehen.

Das Land und seine Küche sind meine Begleiter, im besten Sinn: Menschen und Genuss. Speisen und Philosophie. Seien Sie mir willkommen zum Frühling in Potsdam!

Ihre und Eure Katrine (Lihn) – mit Sonne im Herzen

 

Landküche? Ja, geliebtes Land!

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