Buchstabensalat: die Tafel ist gedeckt, heute gibt es vor allem Respekt!

Genuss Salon 09.07.2015 keine Kommentare

Es ist Geschmacksache was den geneigten Zungen der Herrschaften schmeckt und was nicht. Manchmal ist es aber irgendwie logisch, dass die Speisen aus der Heimaterde die Knospen aller treffen und sich die versammelte Runde sozusagen gemeinschaftlich die Lippen leckt.

Wie bestens bekannt, bin ich weder gelernte Köchin, noch habe ich eine Hotelfachschule besucht. In meinem Besitz befinden sich „Frikadellenschein“, mehrere sachkundige Prüfungen zum Umgang mit Lebens-Mitteln sowie einige Preise, die mich als Hobbyköchin belobigen.

Außerdem besitze ich Geschmack und Ideen, bin alles andere als ein Heimchen am Herd und stehe mit großer Lust in den Küchen anderer Menschen. Schön, dass wir das nun auch mal klären. Worum geht es denn eigentlich heute?

Früher wurden Köchinnen bestellt wenn große Gesellschaften anstanden. Heute ist das eher die Ausnahme, da bringt der Lieblingsitaliener die gekochten Speisen oder der Metzger liefert Braten auf Platten. Was also tun, wenn eine kleine Runde in vertrauter Atmosphäre einen Abend mit sehr persönlichen Gesprächen führen möchte?

„Stets zu Ihren Diensten“ pflege ich zu sagen. Wer sich ein modernes und doch traditionelles Menü wünscht, der ist bei mir richtig. Die Absprache erfolgt im Vorfeld: was, wann, wo und viele Gäste sitzen am Tisch? 

Ohne Vertrauen geht das nicht oder anders gesagt: ohne Vertrauen is(s)t alles nichts, denn beim ersten Ma(h)l gibt es mehr oder weniger die Katze im Sack.

Das ist hier nicht der Fall, denn ich hab schon „mal“ in diesem Haus gekocht. Es ist bekannt, dass ich sehr viel Wert auf Qualität lege und mein Herz für die kleinen Manufakturen schlägt. Nach der Auswahl der Speisen habe ich freie Hand. 

Hausgemachter Erdbeersenf zu geräucherter Forelle (leider hatte der Fischer meines Vertrauens keine gefischt) so kommt Handelsware auf die kleinen Brote. Garniert mit frischen Erdbeeren und Mozzarella aus der Region. Das macht sich als Gruß aus der Küche zum Apfelsecco aus der Uckermark fein auf der Zunge. Sagen die Gäste. Ein besonderes Lob von höchster Stelle: „Hervorragend wie Sie mit den Landesprodukten umgehen.“ Ich glaub, ich bin ein bisschen rot geworden, ups.

Der gemischte Salat ist nur leicht in einer Vinaigrette geschwenkt und weckt mit Obst zu Kräutersauce Heimatgefühle. 

Mein Hauptgang „Brandenburger Teller“ als Hommage an die Ex-Minister, Botschafter a.D. sowie deren bezaubernde Gattinnen dient als Steilvorlage für landestypische Gespräche nebst Erinnerungen. 

Die Symbolkraft der Farben spiegelt Sonne und Land darin sich wohlig das Schweinchen tummelt – leider etwas zu trocken geworden. Ich bitte nochmals um Verzeihung! Die letzten fünfzehn Minuten waren effektiv zu lang. Ärgerlich!

Ich liebe diese Art zu arbeiten! Es macht mich glücklich, stolz und froh das Vertrauen zu besitzen und mich in fremden Haushalten bewegen zu dürfen, als seien es meine eigenen. 

           Katrine
Lihn – es ist und war mir eine Ehre!

Buchstabensalat: die Tafel ist gedeckt, heute gibt es vor allem Respekt!

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