Kochen und Genuss sind für mich untrennbar. Doch es geht nicht nur um die Freude am Essen, es geht um den Einkauf, die Geschichten des „wo-kommt-was-her“ und warum passt das zusammen oder warum nicht.
Acht Frauen und ein Mann schauen mich erwartungsfroh an. Der Abend beginnt mit einem kühlen Prosecco und leichten Gesprächen. Wer kommt woher? Und ach dieser Abend ist ein Geschenk, wie schön. Mein Lampenfieber lässt noch nicht nach. Es klingelt an der Tür. Zwei Frauen strahlen mich an, überreichen einen Tulpenstrauß mit den Worten: „Vielen Dank, dass wir hier sein dürfen.“
Ich bin sprachlos, doch das fällt gar nicht weiter auf, denn noch bevor ich antworten kann höre ich die nächste Stimme neben mir: „Wir freuen uns so auf diesen Abend.“ Und schwups halte ich den nächsten Strauß in der Hand.
Vielen Dank! Der Frühling naht und die Tulpen strahlen um die Wette mit mir. Herrlich. Doch von Anfang an. Wie bereits erzählt gibt es heute ein pures Gemüsemenü. Als kleine Überraschung serviere ich einen Zitronenreis. Der passt herrlich zum Kartoffelgulasch und schmeckt himmlisch zu der Orangencreme. „Dich schickt der Himmel!“ Worum geht es denn? „Diese Cremes sind der Hammer“ ups: alle schauen mich an. Ich glaub, ich bin ein bisschen rot geworden. So viele Komplimente an einem Abend – PUH!
Es mag am grünen Aufstrich namens „Peter liebt Silie“ liegen. Als hätte ich gewusst, dass der einzige Mann des Abends auf diesen Namen hört. Nein nicht Silie, also bitte 😉 Die Stimmung ist vom ersten Moment an munter und offen. Das lässt kein Fremdeln zu, es gibt Gespräch und Gelach. Sie machen es mir wirklich leicht eine gute Gastgeberin zu sein und das Lampenfieber ist schon Geschichte.
Unser Thema des Abends: das Essen! Alle an der Tafel beteiligen sich an den Gesprächen. Es wird geraten was in der Orangencreme wohl drin sein könnte und gefachsimpelt welcher Boden der Beste für die Blauen Schweden ist.
„Haben diese verführerischen kleinen Schokodinger einen Namen?“ Ich gucke in die Runde und muss wirklich prustend lachen: „Na Ihr macht mir Spaß und lernt ja schnell. Einen Namen?“ Gemeinsam überlegen wir. Da ich grad von den Kanaren erzähle und der Idee von heimischen Tapas, sind wir beim Spanischen gelandet.
Diese Schokominis habe ich heute zum ersten Mal gemacht. So ganz stimmt die Konsistenz noch nicht. Sie kleben in den Mulden und wollen sich nicht lösen.
Während wir noch einem Namen suchen, greifen zwei Gästinnen beherzt zum Besteck und holen die Küsschen aus der Hülle. BESITOS haben wir sie getauft und den Kuchen? wie soll der denn heißen?
„Meine Kuchen tragen keine Namen,“ versuche ich mich aus der Namensgebungslage zu mogeln. Nein, nein, keine Chance. ABRAZO (Umarmung) das passt perfekt zu den Küsschen (BESITOS).
Mich interessiert viel mehr, ob die Zungen herausschmecken was in dem Kuchen steckt. Schokolade! Ach so. Na dann! Ich glaub der Tisch hat sich bei unserem Gelächter etwas angehoben.
Ach schon so spät, der Abend neigt sich dem Ende. So gern habe ich wieder meine Türen zum Potsdamer Genuss Salon geöffnet. Auch heute haben die Stunden voller unkomplizierter Fröhlichkeit mit den frischen Lebensmitteln und fruchtigen Aufstrichen die Atmosphäre beflügelt.
Katrine
Lihn – liebt den Geschmack des Wesentlichen
Im Kuchen stecken neben 200gr Mehl, 1Tl Weinstein, 150gr Muscovado, 1Tl Zimt, 175gr Kokosfett, 125ml Mandelmilch, 100gr gehackte Schokolade, 150gr zerkleinerte Walnüsse – als Überraschung: 500gr geraspelte Möhren und 100gr Pastinake. Den Zimt lasse ich beim nächsten Kuchen weg, der stört den Frühling, viel lieber vielleicht frisches Obst – Kirschen würden toll passen, da waren wir uns einig. UND: Danke noch einmal für den großartigen Abend!