Die Schulfirma: was mögen die Chef’s von morgen?

Genuss Salon 25.09.2015 keine Kommentare

Zum ersten Mal fahre ich heute nach Werneuchen. Ach, das kennen Sie nicht? Haha, so ging es mir auch als die Anfrage des Projektverbundes kobra.net bei mir im Postfach landete: Schülerfirmen betreiben in ihren Schulen Cafés und kleine Küchen und brauchen neue Ideen zur Präsentation und vielleicht auch neue Produkte. Was Leckeres für den Herbst und vielleicht auch schon Weihnachtsangebote. Ich freue mich sehr über diese Aufgabe: mal wieder einen Workshop abzuhalten, das schmeckt mir grad köstlich!

Die Vorbereitungen laufen, ich nehme Obst mit, Kräuter und einen Kuchen. Bunte Stifte und Arbeitsmaterial soll vor Ort sein. Es wird nicht gekocht, sondern geplant und gebastelt.

ein Rahmen mit Text, Papier und Äpfeln

 

Spannend! Eine Gruppe junger Menschen erwartet mich. Also eher uns: wir sind vier Gruppen und wohl so an die fünfzig Schüler. Aus allen Stufen und Schularten des ganzen Landes sind die Betreuer mit den Schülerfirmen Mitgliedern angereist.

Das ist ein wirklich lebensnahes Projekt! Innovativ und praxisbezogen. Na, dann gehe ich mal mit meiner Gruppe in den Raum Nummer Sechs.

 

 

Wir machen als Erstes mal eine kleine Speed-Dating-Runde, damit wir uns kennenlernen. Bestimmt zehn Mal sage ich gebetsmühlenartig „bitte, Sie müssen schon sprechen, sonst wird das Nichts mit uns…“ Es ist doch ein große Herausforderung mit jungen Heranwachsenden zu arbeiten. Doch die anfängliche Scheu verfliegt schnell und wir kommen rasch zu unserem Ziel. Buntes Papier und Stifte

Unser Produkt wird ein Fest werden. Nein kein Weihnachtsfest und auch kein „einfache“ Schulveranstaltung, die Schüler wünschen sich ein INTERKULTURELLES FEST – ein Willkommen!

Diese Idee finden wir grandios! Ich bin sehr überrascht, wie offen und ohne Scheu, die Gruppe sich dem Thema nähert. Großartig, dass ein Mädchen aus dem Sudan mit am Tisch sitzt. Sie kam mit sechs Monaten nach Brandenburg. Ihr Deutsch ist blütenweiß, die Haare hat sie zu Rasterzöpfen gebunden und sie spricht leise, aber konkret. Mutig und achtens wert finde ich das. Die Jugendlichen lachen mich mehr aus als an, denn für sie ist das Alltag, auf den Schulen sind viele Kinder aus aller Herren Länder.

Der erste Tag in der Kurt-Löwenstein-Begegnungsstätte ist ruckzuck vergangen. Wir, die Betreuer, die anderen Referenten und die Projektleiter von kobra.net sitzen in einer großen munteren Runde zusammen. Diese Erfahrung ist eine sehr besondere und meine Freude über die Resonanz bei „Allen“ ist echt groß.

Zum Abschluss dieser Fortbildung gibt es – wie auch in „normalen“ Firmen und DAX-Unternehmen eine ordentliche Präsentation. Meine Gruppe bastelt das Plakat: wir haben keinen Computer, keinen Drucker, wir arbeiten mit unserem Kopf und den Händen. Wie früher! Plakat zum Interkulturellen Fest

Die kleine Gruppe ist so fleißig und arbeitet mit höchster Präzision. Das Plakat haben sie sich so gewünscht: zu erst der Halbkreis als symbolisierte Erde.

Die Begrüßungsformeln wurden sicher dreißig Minuten diskutiert: Welche Sprachen?  Englisch als Weltsprache zuerst, doch dann? Französisch oder Spanisch? Deutsch sollte als Vermittler in der Mitte stehen und als letztes kam arabisch, weil es von rechts nach links geschrieben wird und außerdem Platz braucht.

Geschafft!

Die Präsentation! Ach, wer hält die? Die Augen schauen mich an, lächeln und alle zeigen sich von sehr charmanter Ãœberredungskunst. Aber; NEIN! „Sie sind die Abgeordneten  Ihrer Schülerfirmen und Sie stellen das Projekt auch vor.“

Präsentation des Produktes

 

Trotz Bildungs- und Altersunterschieden meistert diese Gruppe ihre Aufgabe wunderbar.

Es macht mich glücklich und stolz zu sehen die Gemeinschaft an einem Strang zieht. Toll gemacht!

Ich hoffe wir sehen uns zu einem nächsten Projekt wieder.

Katrine Lihn – im Element der bunten Stifte…

Die Schulfirma: was mögen die Chef’s von morgen?

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