Erinnerungen! Wenn Mutti kocht.

Genuss Salon 09.03.2015 keine Kommentare

Die schnelle Welt sagt jeden Montag „hallo“ und meint „nun aber los!“ Der Mensch im ewigen Wandel mit dem ständig steigenden Druck. Keine Zeit zum Essen! Und? Ja, wir müssen uns doch irgendwie ernähren. Essen und Trinken sind wesentliche Elemente unseres Daseins. Klar, es geht auch mal frugal. Einen Montag nur mit Suppe oder einen Dienstag nur mit Reis. Doch das ist nicht das zentrale Thema. 

Mit dem Wandel der Gesellschaft benötigen Städte mehr Wohnungen, weil es immer mehr Einzelpersonen gibt – landläufig als Single bezeichnet. UND im Zeichen des maximalen Ãœberflusses ändern sich Essgewohnheiten, es wird auf der Straße gegessen, der gehende Kaffee oder wie eine Freundin schelmisch sagt: „Dieser Kaffe aus Togo, ist eine seltsame Erfindung.“ Recht hat sie!

Wenn der Magen knurrt, wird „Etwas“ reingestopft. Wie schade! Dabei ist der Genuss an sich, auch wenn er für jeden Menschen anders schmeckt, so großartig. Alles ist Geschmacksache? Stimmt! Dennoch; Essen, im wahren Sinn des Wortes, weckt Gefühle und vor allem Erinnerungen! 

Heimatgefühle mit Gemüse

Als Kind liebte ich heißen Suppen meiner MamaJutta. Das ist auch so geblieben. Ich kenne niemanden, der so eine wahrhaftige Kraftbrühe kocht wie meine „Mutti.“ Außerdem liebe ich bis heute ihre wunderschönen gedeckten Tisch. Mit steifen weißen Servietten und dem (für mich) herrlichsten Geschirr der Welt.

Porzellan von KPM

Niemand braucht sich zu fragen, warum ich meine Türen zum Potsdamer Salon öffne, wurde ich doch mit einer bürgerlichen Tischkultur erzogen. Mein Herz hüpft, wenn die heißen Speisen aus der Küche auf die Tafel getragen werden. Wahr so, ist so und bleibt so!

Mich leiten an erster Stelle Produkt und Qualität. Ich kaufe frische saisonale Waren und doch ertappe ich mich immer wieder bei der Suche nach alten, vergessenen Genüssen. Heute morgen belebt mich das Brot mit der selbst gekochten Marmelade und einer Tasse heißem Tee. Plötzlich bin ich wieder fünfzehn und frühstücke vor Schulbeginn; in der Küche raschelt das Butterbrotpapier: eine Stulle für die Pause wird liebevoll eingewickelt. 

In meiner Kindheit gab es den alltäglichen „Genuss,“ der hieß einfach Essen und fand jeden Morgen, Mittag und Abend statt. Einfach und gut. 

Mit gesicherter Herkunft; gut!

Der Metzger lieferte das gute Fleisch und das Gemüse erntete die Gemüsefrau. Bis heute hat sich daran Nichts geändert. Meine Vorliebe zur Heimatküche ist also wirklich eine hundertprozentige Kindheitserinnerung. 

Meine Essgewohnheiten haben sich in mancher Hinsicht sehr geändert. Neue Ideen kommen hinzu, eigenen Entwicklungen sowohl der Geschmacksnerven als auch der Rezeptentwicklung geschuldet. Meine Küche und meine Speisen sind ein Teil meiner Identität und das lebe ich sehr gern aus und weiter fort. 

Neue Ideen für eine neue Küche mit Tradition

Jedoch steht eines wie in Stein gemeißelt fest; bei allen Neuigkeiten und einer frischen grünen Gegenwartsküche lebt der Geschmack auf meiner Zunge immer und immer wieder von der Erinnerung. Niemals wird ein Gulasch so schmecken wie in meiner Kindheit und kein Zuckerkuchen der Welt wird so süß auf meiner Zunge kleben wie damals!

Ein Hoch auf die Heimatküche und die Waren mit dem natürlichen Geschmack. Gern warte ich noch ein Weilchen auf den frischen Spargel mit der aufgeschlagenen Buttersauce der siebziger Jahre.

        Katrine
Lihn – mein Kinderglück liegt auf der Zunge

Erinnerungen! Wenn Mutti kocht.

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