Einmal Rheinland und zurück. Nein, nein, mal eben nur für ein Kölsch nach Köln so geht es nicht! Wenn ich schon in meiner alten Heimat bin, in den frühen Achtzigern wohnte ich mit Unterbrechungen bis zum Jahr 2003 in Krefeld, Düsseldorf, Willich und Köln, dann möchte ich auch eben mal für eine Tüte dicke, heiße, knusprige Frietjes über die Grenze huschen. Heute bin ich in Begleitung „meiner“ kleinen Familie. Los geht’s zum munteren Schauen und Schmatzen.
Wie bereits berichtet führte mich mein Weg nach Heinsberg. Ja, die Steaks vergesse ich nicht! Heute lacht mich jedoch Roermond an. Dieses kleine Städtchen zwischen den Flüssen Maas, Rur und Schwalm ist mit seiner historischen Innenstadt immer einen Ausflug wert.
Früher war Roermond Mitglied der Hanse. Die alten Handelshäuser und Kirchen prägen bis heute das Stadtbild. Viele Bauten stehen unter Denkmalschutz und die Innenstadt besitzt ein besonderes Flair. Ach, ich bin gern einmal wieder hier. Die Holländer sind so freundliche und offene Menschen, überall sind die Begrüßungen warmherzig, es ist schön sich willkommen zu fühlen. Hoi, sagen sie hier zur Begrüßung oder einfach Hallo.
In meinen ersten Jahren in Köln bin ich am Wochenende öfter mit dem beigen VW-Käfer einfach mal eben nach Holland gefahren. Bereits damals begeisterte mich diese freie Lebensart, heute träume ich mich ein Stückchen in die Vergangenheit. Dazu gibt es einen heißen süßen Kakao und Poffertjes, diese süßen Minipfannkuchen. Das schmeckt nach Kindheit und der Puderzucker saust auf die Jacke – egal!
Die Kunst hat mich auch damals begleitet. Und das Essen, eigentlich nicht extra erwähnenswert. Ist doch klar. Die bunten Perlen und Streusel, die hier morgens bei Jung und Alt auf den Broten landen amüsieren mich nach wie vor. Herrlich, diese Kultur des Süßkrams und der Mayonnaisen. Pataje sagen die Einheimischen zur Sauce für die Frietjes, denn hier wird landestypisch kein Ketchup zu den dicken Kartoffelstäben gegessen. Hmm, verwegen diese ganzen eigentlich verbotenen Genüsse schwupsdiewups in den Mund zu schieben! Zu fettig und zu süß. NEIN, heut nicht, haha!
Kinder, Kinder ist das wundervoll! So viele Gedanken und so viele „ach-ich-denk-so-gern-zurück!“ Damals mit Pluderhosen und wildem Haar, heute im Kopf nicht viel weniger wild; ach so – na, dann!
Naja, das ist vielleicht doch ein miniklitzekleinesbisschen übertrieben. Wild? Heute jedenfalls nicht. Heute bin ich lieber die Kartoffelstampf kochende Tanti. „Sagt mal Jungs, hat da einer von Euch vielleicht die Hosen voll?“ Ups!
Nun geht schon bald die Sonne unter und wir sagen: Dag! Tot binnenkort!
Tschüss und auf Wiedersehen! Es war wunderschön und hat sooo viel Spaß gemacht. Hier und dort zu schauen, innezuhalten und einzukaufen: eine sehr gute Mischung für einen Sonntag im Nachbarland!
Katrine
Lihn – eet smakelijk!
Ach und im Kartoffelstampf der Buben stecken nur Kartoffeln, Möhren und Butter mit einer Prise Salz – eet smakelijk heißt natürlich guten Appetit!