Wer kennt eigentlich dieses Früher?

Genuss Gedanken 22.11.2015 keine Kommentare

Ein Topf mit SuppeDer Schnee glitzert auf den Dächern, hach, da hab ich doch gleich Lust auf weihnachtliche Musik. Ich liebe diese Stimmung. Auf dem Herd köchelt eine ganz einfache, aber um so köstlichere Suppe. Kerzenschein zu Lichterketten tauchen meine Wohnung in goldenes Licht. Noch eine Woche bis zum ersten Advent – das ist Genuss pur!

Seit Kindertagen liebe ich diese heimelige Atmosphäre. Früher gab es in meinem elterlichen Zuhause eine dicke Baumwurzel, die wurde mit einer roten Kerze bestückt und bekam Kugeln zu Sternchen. Auf dem großen Fenstersims mit Blick in den Garten standen und stehen auch heute noch die Engel. Ach ja, die Liebe zu diesen Geschöpfen ist unerklärlich. Als kleines Mädchen liebte ich die Vorstellung, dass am sternenbeleuchteten Himmel diese kleinen weißen Geschöpfe mit großen puscheligen ebenfalls weißen Flügeln umherschweben. So gemütlich und friedlich vor sich hin. Seufz! Das reine Kinderherz so hold und lieblich.

Erstaunlich! Meine Augen glitzern mit den Sternen heute noch um die Wette bei der Vorstellung der schwebenden Engelschar. Ja! Das Früher meiner Kindheit ist mir in diesem Moment sehr nah. Ein Teil meines Erwachsenenherz hat es geschafft, sich so etwas wie eine kleine Kuschelecke zu bewahren. Dort sitzen alle „Ach-Früher“ gemeinsam: die Engel, die Bären, das Lametta, die Dominosteine und der Duft nach Bienenwachskerzen. Kind bekommt ein NikolauspaketBegleitet werden diese Erinnerungen von Omi Martha und Opa Karl. Dem Ballettunterricht bei Frau Töpperwien sowie dem abendlichen Gang in die Marienkirche – in der ich Gründungsmitglied des Fördervereins zur Erhaltung des Baudenkmals bin; mal so als kleine Randnotiz.

Mein Früher hat diese unglaublich schöne Advents- und Weihnachtserinnerung; seit meiner Kindheit backe ich Plätzchen, schmücke die Wohnung und denke mir „was“ aus. Kugeln als Ohrschmuck, kleine Weihnachtsmänner als Stecker für die Jacke und vor allem Köstlichkeiten für die liebsten Menschen in meiner Umgebung; die Schokoladentorte ist seit dreizig Jahren der Renner.

Das andere Früher meines Lebens ist die wilde Zeit der Parties und des Weihnachten in Osterode im „Jonathan“ (einem kleinen Bistro) neben der angesagtesten Diskothek „Trinity“ in der ich übrigens 1981 meinen Mann Andreas kennenlernte. Ja, auch das ist Früher. Mit einem Blick Wehmut, auf Jugend, Unbeschwertheit und Liebe nebst Shirmpscocktail und „literweise“ MUM – oh mein Gott. Da läuft es nun los, das Kopfkino. Ach ja, früher! Damals als wir oft so unbekümmert, einfach glücklich und froh mit den „Käfern“ losbrausten – das Leben; es gehörte uns. SCHLUSS!

Schön ist es, diese Erinnerungen zu haben und an sie mit meinem Augenzwinkern zu denken. Wie schön, dass wir das hatten, wie herrlich so verrückt zu sein und doch gleichermaßen so ernst und ehrgeizig. Das Leben in all seinen Facetten. Komisch, dass ich jedes Jahr wieder zur Weihnachtszeit anfange daran zu denken.

Schokoladenkuchen

 

Das liegt sicher auch an der Planung für’s Fest. An solchen Ideen wie den all-Jahres-Schokoladenkuchen und dem Wunsch nach Cocktailsauce zu Teufelssalat. JA und diese Naschereien werden auch noch hergestellt. Oh, wie sehr freue ich mich jetzt schon darauf – sei umarmt ADVENT!

Katrine Lihn – das Früher bekommt eine rote Schleife

 

Wer kennt eigentlich dieses Früher?

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