Jeder Große war auch einmal klein, so umschreibt es ungefähr der Kleine Prinz. JA! die großen Leute haben vergessen, dass es gut ist auch mal wieder kleine Gedanken zuzulassen. Immer, oder wenigstens immer mal wieder. Vor allem jetzt zur Weihnachtszeit. Zur Zeit der leuchtenden (Kinder)augen und der Wünsche! Mein Herz wünscht sich Wärme, Wichtel und gute Gefühle. NEIN! ich finde das weder komisch noch kindlich und schon gar nicht albern. Denn sowohl Wünsche als auch Geschenke sind eine Art der Kommunikation. In dem ich mir Gedanken mache und eine Gabe für einen Anderen aussuche, wünsche ich mir mit der Übergabe ein Gespräch. Bitte, hier das habe ich für Dich gekocht, gekauft oder gebastelt. Egal wie es zustande kommt, wichtig ist, dass es einen Bezug zu der Person hat. Nicht so einfach nur kaufen, denn sinnlose Geschenke sind unwürdig und es macht mich Jahr für Jahr traurig zu sehen, wie selten sich Schenker und Beschenkte gute Gedanken machen.
Mit Liebe gemacht, für Dich. Weil ich Dich mag, Dich gern habe oder weil Du mir so gut tust oder vielleicht auch einfach nur so. Heute habe ich für die Kinder im Haus einen Kuchen gebacken und den Eltern eine andere Kleinigkeit vor die Tür gestellt. Einige Beschenkte umarmen mich und sagen leise: „Ach, Du denkst immer an uns und ich? Ich hab gar Nichts für Dich.“ Hey, darum geht es nicht. Nikolaus und Weihnachten sind keine Geschenkebörsen und schon gar nicht Bewertungen. Schenken, geben, verteilen und Andere Teil haben zu lassen macht mich glücklich! Keine noch so große Schleife soll(te) eine Forderungen darstellen oder eine Erwartung beinhalten. Es ist mir mehr als bewusst, dass das in vielen Familien anders „läuft“ und auch das macht mich traurig.
Geben bedeutet, Verbundenheit zu signalisieren. In sozialer Isolation kann sich kein Lebewesen entfalten! Vertrauensvolle Beziehungen zu Gefährten, Freunden, Kollegen und Personen des täglichen Lebens steigern die mentale Gesundheit und dazu gehören kleine Gesten und manchmal eben auch Geschenke.
Ach, das ist es eine große Freude zu sehen, wie sich in meinem Genuss Salon Menschen umarmen, sich über das Wiedersehen freuen, Fremde sich freundlich begrüßen und sich Gespräche entwickeln. Heute habe ich zu einem Wunschnachmittag geladen. Wie einfach ist eigentlich, einen Wunsch zu formulieren? Warum treffen wir uns grad zum Nikolaustag hier im Potsdamer Salon? Jeder Gast bekommt einen kleinen Zettel, einen Stift und ein Klebeband. Der Wunsch 2016 wird auf den Zettel geschrieben, danach wird das Papierchen gefaltet und verklebt. Mit dem eigenen Namen beschrieben sowie dem Datum des Öffnens versehen.
Ach nein! Nein? Die Idee mit dem Datum gefällt meinen Gästen nicht. Gut. Wir sprechen darüber. Die Runde ist sich schnell einig; nicht der Einzelne möchte mit mir den Zettel öffnen, sondern wir treffen uns am 2. Advent 2016 wieder hier im Genuss Salon. Alle gemeinsam, genau in dieser Konstellation. Schön! Und selbstverständlich, JA! sehr gern, ich bin einverstanden. Da leuchten die Engel, die Kerzen und meine Augen um die Wette. Sind sie nicht wundervoll, meine Gäste!
Ja, wirklich: meine lieben Gäste! Heute haben sie mir – wie so oft – kleine Geschenke gebracht. Diese Engel sind ganz besonders bezaubernd und mein Freude ist so groß. Denn, da haben sich meine jeweiligen Gegenüber Gedanken gemacht und sind so mit mir in einen Dialog getreten. Vielen Dank dafür!
Ganz besonders wurde für mich dieser Nikolaus-Sonntag durch die Anwesenheit der familiären Gäste Mama Jutta und Bruder Jochen. Sie sind extra mit dem Zug angereist, um zu schauen, zu hören, zu sprechen und mit mir und natürlich den Gästen gemeinsam zu genießen: TOLL! Da ist mein erster Weihnachtswunsch in Erfüllung gegangen. Wer glaubt denn wie ich an die selbsterfüllende Prophezeiung?
Wundervolle Gespräche entwickeln sich. Hier wird gelacht und immer wieder nach den Ideen gefragt: das Baukasten-Menü mit Polentabrot zu Birnencreme und Rote Bete Süppchen, mit Sternen und glanzvollem Apfelmus machen Lust auf mehr Genuss und noch viel mehr Lust auf weitere Worte. Lasst uns sprechen, lachen und in dieser Zeit voller Lichterglanz fröhlich wie die Kinder sein.
Die Wunschzettel legen wir mit einem Lächeln, einem kleinen extra Schwung oder auch einer Kusshand in diese silberne Kugel. Der Deckel sitzt nun wieder obenauf und bis zum kommenden Dezember bleibt die Kugel dicht. Versprochen!
Am Sonntag den 04. Dezember 2016 treffen wir uns zum Öffnen des Gefäßes wieder. Ha, ist das spannend!
Mit einer Umarmung sende ich allen Anwesenden jetzt einen kleinen Weihnachtskuss! Â Allerdings hoffe ich sehr, dass wir uns bald zu einem weiteren Salon treffen, mit bekannten und mit neuen Gesichtern.
Eine wundervolle Zeit, bis zum Wiedersehen mögen die Kerzen leuchten, die Engel singen und die Posaunen klingen.