Optimal versorgt? Was meint denn das? Ach so, nein, es geht nicht um die Finanzen. Es geht um uns und unsere Nahrung. Genuss mit und in den Jahreszeiten! Mein Körper sagt mir, wann mir etwas fehlt, manchmal sagt er auch welche Substanz es ist. Es ist die Intuition, die mich leitet. In der Küche und auch sonst. Mein Bauch weiß, ob es um die Suppe oder um die Wurscht geht. Das ist wundervoll und ich genieße diese Zusammenhänge sehr: Essen, Genuss, Leidenschaft paaren sich mit Literatur, Wissen und Kultur. Wer mit wem? Nein, keine Frage der Ehre, eher eine Frage des Wann und Wo.
Heute am Freitag treffen sich Literatur, Schauspiel mit Technologie und Magie. Der Genuss spielt eine Rolle, wie immer in meinem Leben, doch heute geht es an erster Stelle um das Miteinander. Wir „gebären“ den Frauenfreitag. Wie passend so kurz vor dem Internationalen Frauentag am kommenden Sonntag den 08. März. Hach und wie zum Triumph von Manuela Schwesig (SPD Bundesmininsterin) die heute den Erfolg der Frauenquote beklatscht und sagt: „Wir machen in Deutschland einen historischen Schritt.“
Nein, ich beklatsche das nicht. Halte mich da tatsächlich raus. Nee, ehrlich zum Thema Frauenquote äußere ich mich vielleicht später mal. Wer mich ein wenig kennt, weiß eh genau, was ich denke und davon halte. Zurück zu den Genüssen und der Frauenrunde – dem Frauen-Freitag!
Heute gibt es Grünes für den Körper. Köstliches Pesto, gefüllte kleine Rollen mit Sprossen und einer neuen Creme aus Tomaten, Möhren und roten Zwiebeln.
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Mit Leidenschaft berührt, äh – gerührt! |
Ein Hoch auf die Frauen mit einem prickelnden Gläschen Qisecco – darin enthalten: Lebensenergie und Quell der Freude. In dem Qigläschen stecken Wurzeln von Ingwer, Ginseng und andere stimulierende Wirkstoffe. Eine Anregung von Gabi Lieber, die heute die Frischekosmetik von der Firma Ringana vorstellt. Dazu gehören auch Nahrungsergänzungsmittel.
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Qi – die Lebensenergie |
Die Erläuterungen zu den Inhaltsstoffen in herkömmlichen Produkten, egal ob günstig oder teuer sind nicht erfreulich, eher gräulich! „Können wir diese Thematik bitte nach dem Essen besprechen?“ ich schaue hilfesuchend in die Runde „Erdöl und Ekel in der Zahnpasta machen wenig Appetit und ich hab Euch so herrliche, frische kleine Köstlichkeiten vorbereitet.“
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Reispapierrollen mit frischem Gemüse |
Die bunten kleinen Rollen lassen meine Gäste wieder lachen und staunen. PUH! Der Salon ist ein Raum für Auf- und Erklärungen, ja! Doch sind mir zum Essen die schönen Künste ehrlich gesagt lieber, als schmoddrige-matschepampige-ölverpestete-Gespräche über was-auch-immer. Bah!
Wie entspannt und schön, dass die Runde meine Erdölphantasien nicht teilt. Die Frauen sind rege und munter. Neue Gesichter strahlen um die Wette und es wird gelacht und parliert. Die Gästinnen, teilweise kundige Heilpraktikerinnen, mit gewissenhaften Köpfen diskutieren das Für und Wider der Kosmetik und des Essens. Gut so!
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Dinkelfladen oder Dunkelfladen 😉 |
Zur Aufgeklärtheit gehören alle Facetten des Lebens nun mal dazu. Wir sind uns einig, niemand Anderes kann für uns festlegen, was gut ist und was nicht. Also bitte, ich lehne das wirklich komplett ab. Die Freiheit bedeutet in hohem Maße, dass ich nach meinem Gusto entscheiden möchte – kann und werde! Und zwar allumfassend und in jeder Situation meines Lebens.
Die Zeit rennt! Es ist ungezogen, dass an diesen Abenden die Uhren gefühlt nur dreizig statt sechzig Minuten ticken. Wollte ich doch so gern zum Thema Gastrosophie noch einen kleinen Satz von Immanuel Kant vorlesen. Dieser trifft perfekt die Frage nach dem individuellen Geschmack und der momentan ständig geführten gesellschaftlichen Kontroverse der Ernährung: klassisch, vegetarisch, vegan, flexitarisch, fruktarisch, paleo oder was kommt nächste Woche in meine Küche?
Zitat aus Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, Frankfurt am Main 1968:
„Es mag mir jemand alle Ingredienzen eines Gerichts erzählen und von jedem bemerken, dass jedes derselben mir sonst angenehm sei, auch obendrein die Gesundheit dieses Essens mit Recht rühmen, so bin ich gegen alle diese Gründe taub, versuche das Gericht mit meiner Zunge und meinem Gaumen, und danach (nicht nach allgemeinen Prinzipien) fälle ich mein Urteil.“
In eben diesem Sinne sende ich beste Grüße aus meiner kulinarischen Werkstatt. Vielen Dank für den wunderbaren Frauenabend und auf gaanz Bald!
Katrine
Lihn – vermählt mit der Lebensfreude!
Die Fladen als kleiner Haps für zwischendurch werden aus 400gr Dinkelmehl, 200gr Fett (ich hab heute Olivenöl gewählt), 2Tl Salz und 100gr kaltem Wasser verknetet. Auf einer Backmatte ausgerollt und bei 200 Grad zehn Minuten gebacken. Dann nach Gusto belegt – wer mag nimmt 200gr Schmand, legt Kräuter, Oliven und Manchego auf – oder nur Olivenöl, Rauke und Salz. Dann noch mal 15 Minuten backen. Aufpassen, der Fladen verbrennt schnell 🙂