Wünsche zu erfüllen gehört zu meinen Lieblingsaufgaben! Ja stimmt. Und Ideen geben und neue Rezepte austüfteln auch. Hmm, alles schön und gut. Dennoch mischt sich ein kleines Grummeln zwischen diese Zeilen. Es drängt sich eine Frage auf: Warum denn plötzlich immer vegan?
Vor einigen Tag rief mich eine Kundin an. Sehr vorsichtig formulierte sie ihre Frage: „Im Sommer möchte ich gern bei mir einen Genussabend mit Ihnen veranstalten.“ Pause. Ich: „Ja, das ist toll. Haben Sie sich schon einen Tag ausgesucht?“ Ich höre sie atmen und dann sprudelt es aus ihr heraus: „Ach nein, noch keinen Konkreten, aber ich möchte es auch nur machen, wenn wir Fleisch zubereiten.“
Das höre ich diese Woche nun schon zum zweiten Mal. Und Ja am kommenden Montag (02.03.15) gibt es bei der Premiere zum „Jedermann“ vegane und fleischliche Köstlichkeiten. Gästewunsch und gern erfüllt, aber zukünftig werde ich diese Thematik nicht in den Vordergrund stellen.
Schluss jetzt mit der Diskussion. Es ist wie es ist und es gibt was es gibt. PUNKT! In all meinen Jahren in der Küche habe ich immer schon sehr viel mit Gemüse zubereitet. Während meiner vergangenen Jahre in der alten Heimat „HARZ“ habe ich Gerichte in’s Leben gerufen, die ich „harziatisch“ nannte. Gemüse aus dem Harz mit Komponenten aus Asien. Ich verwende keine Gelatine und weder fertige Bröselbrühe noch welche aus dem Glas. Die Frische steht an erster Stelle und der saisonale Genuss.
Mir geht es um das Kochen als Vorgang, als Handlung und Herzensangelegenheit. Es geht um die Lebensmittel im reinsten Wortsinn; also um das Leben und die Mitteln mit denen ich koch. Das Mittel zum Leben und manchmal auch das Mittel vom Leben.
Wem was schmeckt und warum? Eine Entscheidung jedes Einzelnen. Ich biete Ideen an – Überraschungen für die Zunge. Das macht Freude und steigert die Kreativität. Also auf zum Genuss mit Gemüse aus heimischem Boden und ein paar Gaumenfreuden meiner internationalen Freunde.
Kichererbsen gehören gerade in den Wintermonaten zu meinen ständigen Begleitern. Sie passen in die Suppe, in den Salat und lassen sich wundervoll zu Aufstrich pürieren. Heute erhalten sie Zitronenschale und -Saft mit einem Schuss Olivenöl und einem Teelöffel Zitronensalz als schlunzig machende Beigabe.
Das Kartoffelgulasch schmeckt fruchtig nach Tomaten und erdig nach Bohnen. Eine Eigenkomposition mit der Kartoffelsorte „Talent“ zu Möhren, Sellerie, Brokkoli und Lauch. Schön dick eingekocht werde ich heute Abend dazu eine Ruccola-Paranuss-Creme, ein Petersilienöl und einen Orangenaufstrich servieren. Ich hab ein Brot gebacken und vorab reiche ich eine heiße grüne Gemüsesuppe.
Der Tisch ist gedeckt, die Gäste können kommen. Ich freue mich auf eine muntere Gästeschar. Heute ist es besonders spannend, denn von den zehn Kulinarikern kenne ich nur zwei. Na, dann auf einen geschmackvollen Abend und das bitte in jeder Hinsicht.
Katrine
Lihn – neue Gäste sind eine Herausforderung: TOLL!
Zum Abschluss der veganen Thematik (für heute 🙂 eine interessante Quelle: Informationen zum veganen Leben bitteschön.