Zwischen ewigem Frühling und bizarren Kratern

Genuss Salon 12.02.2015 keine Kommentare

Sand und Wasser soweit das Auge reicht. Dreiundzwanzig Kilometer Strand an einem Stück. Daneben rauscht der Atlantik und der Wind faucht wie eine wilde Katze.

Das Wetter ist für hiesige Verhältnisse eher mäßig. Zu kalt! Tja, mir egal. Mit Jeansrock und Stiefeln statt Kleidchen und Flipflops lässt sich die Insel bestens erkunden. Über Stock und über Lavabrocken, denn neben den vielen Stränden gibt es hier reichlich raue Schönheiten, die mich sehr an eine Mondlandschaft erinnern. 

Die kleinen Orte wirken verlassen. Fuerteventura hat sich mit dem Tourismus komplett verschmolzen. Überall höre ich englische und deutsche Sätze. Abseits gibt es keine Gruppenreisen und ja: ich finde das wunderbar. Hier höre ich Nichts und bin ganz mit mir und der Welt allein. 

Nicht ganz allein; denn auf den Kuppen der schwarzen Lavarücken rennen Ziegen umher. Viele sind es. Sie spielen, blöken und bocken. Diese lustigen kleinen Böckchen sind das Wahrzeichen der zweitgrößten Kanarischen Insel. Tausende von schwarzen, weißen und gefleckten Cabras (Ziegen) geben den Majorero (Einwohnern) Milch für Käse, Wurst und Schinken.

Doch selbst hier bei Jahrestemperaturen um zwanzig Grad schmecken die Tomaten nicht. Einheimische berichten, dass die letzten acht Wochen so viel Regen fiel wie in den vergangenen zwanzig Jahren nicht. Der wunderbare Ziegenkäse schmilzt dennoch auf meiner Zunge. Er ist samtig weich und lässt die Tomaten im wahrsten Sinne des Wortes „blass“ aussehen.

Jeden Tag probiere ich „was“ Neues. Essen, Getränke, Genuss und neue Wege. Es sind Momente zwischen Stille, Brauchtum und Kommerz. So gefällt es mir das Leben: manche Stunden gehören der Nachdenklichkeit, andere dem  absoluten Nichtsdenken und dazu fröhliche Abende angerichtet mit einem kühlen Weißwein.

             Katrine
Lihn – mit den Füssen am Atlantik 

Zwischen ewigem Frühling und bizarren Kratern

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