Danke, Herr Specht!

Genuss Gedanken 05.05.2016 keine Kommentare

Baum mit SpechtWas bedeutet eigentlich Glück? Wo wohnt es und kann ich es finden? Sind es nicht die kleinen Momente, die den einen Großen ausmachen? Für mich ist Glück: Die Magie des Schweigens, wenn wir spazieren gehen. Der Augenblick des ersten Spargels auf der Zunge. Die bleibende Erinnerung an die erste Umarmung. Der Storch an meiner Seite und der Schwan im Nest. Und unfassbar, der klopfende Buntspecht, der mich anguckt und dann einfach ungestört, völlig unaufgeregt weiter „hämmert!“

Ja zu schade, dass er nicht wirklich zu erkennen ist. Herr Specht sitzt unterhalb der oberen Blätter, an der länglichen Rille des Baumstammes. Tja, seinen kleinen bunten Hals hat er mir zwar gezeigt, aber die Kamera konnte diesen Moment nicht einfangen. Egal. In meinem Herzen bleibt er und das Klopfen und Hämmern höre ich jetzt sicher immer, wenn ich durch den Neuen Garten an diesem Baum vorbei komme. Schön! Herrliche diese Erinnerung; vielen Dank lieber Specht. Und nein, ich weiß natürlich nicht, ob es eine Dame und eine Herr Vogel war. Für mich hörte sich das intensive Handwerken eben nach einen Mann an, da ich zwar handwerklich sehr geschickt bin, dennoch froh über helfende (Männer)Hände und dankbar, wenn der freundliche Nachbar mir die Leiter aus dem Keller trägt. Ja, Emanzipation verschenkt Dankbarkeit…

Eine große Bedeutung hat dieses Wort; Dankbarkeit. Ich mag es sehr, mit einem Lachen „danke zu sagen.“ Aus meiner Sicht ist jedoch Dankbarkeit viel mehr, als eben dieses Wort. Danke sage ich immer zu und meine es auch so. Dankeschön, an die Händler auf dem Markt, besten Dank an die Kellnerin und Dank an den freundlichen Herrn von der Tankstelle. Doch Dankbarkeit ist eine Liebeserklärung an das Leben, an mich und meine Menschen, denen ich dieses Empfinden entgegen bringe. Dieses Gefühl ist ein Zeichen für eine gemeinsame Zeit, das können Stunden sein oder Jahre. Dankbar zu sein bedeutet für mich Anerkennung; für Etwas, eine Tat, ein Lächeln, ein Bestimmtes und auch Unbestimmtes.

Schild im Neuen GartenEs gibt mir Wärme, wie eine Wärmflasche, deren weiches warmes Kluckern nicht nur an meine Haut sondern auch in meine  Seele dringt. Dieses Gefühl, das von ganz unten, weit hinten kommt. Aus der Vergangenheit und doch auch aus dem Jetzt. Dankbarkeit ist stark; deckend wie gute Farbe. Und manchmal ist sie auch ganz leicht. Luftig, wie der kleine Windhauch der meine Wangen streichelt. Es kann auch dieses mich Lachen machende innere Kind sein. So wie gestern geschehen; als ich drauf und dran war am Mittag in den Heiligen See zu springen. Huch, wie gut, dass mich die Vernunft erst die Hand in’s Wasser halten ließ. Haha! Das war ein Stück vom Glück gewürzt mit Magie. Ohne den Schmerz zu kennen, kann es diese Art von innerem Jubel nicht geben: nur wer die dunkle Seite kennt, sieht im Licht das Helle und nicht seinen Schatten.

Manchmal wünsche ich mir, die Zeit möge stehen bleiben. JETZT! In der Sonne sitzend genieße ich den Moment der Stille. „Pst, was macht Dich glücklich? Flüstere es mir doch einfach in’s Ohr…“ Entdecken wir gemeinsam das große Glück der alltäglichen Kleinigkeiten. Geben wir uns und dem Leben die Chance, die Glücksmomente zu erkennen und festzuhalten. Weg vom Leistungsgedanken, weg vom Druck, einfach sein und gut ist es. Dazu serviere ich eine Kelle herrlichste Möhren-Spargel-Suppe, gewürzt mit Liebe und Achtsamkeit. Das Glück, es lässt sich nicht haltbar machen, schon deshalb bin ich für die Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatum (äähhhm, naja: anderes Thema..), also feiern wir gemeinsam das Jetzt, kosten wir diese Zeit einfach aus.

Spargel und Möhren satt

Herzlich lade ich Sie ein zu einem Gesprächssalon „Der Dankbarkeit“, der angepeilte Termin am Montag den 30. Mai 2016 fällt leider aus. Ich schaue nun nach einem neuen Tag. Vorschläge nehme ich gern auf.

Was macht uns glücklich und dankbar? Es würde mich sehr glücklich machen, wenn Sie mir dazu Ihre Ideen aufschreiben: einfach unten in das Kommentarfeld tippen oder wer es gern etwas persönlicher möchte, sendet mit eine Mail.

„Glück ist nicht an einem anderen Ort, sondern an diesem Ort, nicht zu einer anderen Stunde, sondern in dieser Stunde“ diesen Worten von Wait Whitman (1819-1892) stimme ich uneingeschränkt zu.

UND denke dabei mit großer Dankbarkeit an meine liebsten Menschen; denen „puh-bin-ich-froh,“ dass ich Euch in meine Arme schließen kann (und Ihr mich), DANKE, dass Ihr mich verwöhnt, mit mir verreist und mit mir lacht!  JA und wie das Amen in der Kirche, schlägt mein Herz der Dankbarkeit immer und immer wieder wie die Kirchturmuhr „auf-ewig-geliebt“ denen, die mir von wo auch immer zu schauen.

Eure und Ihre Katrine (Lihn) erfüllt in Dankbarkeit

Danke, Herr Specht!

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