Die Aufwertung der Sinne

Genuss Gastrosophie 30.09.2016 keine Kommentare

BirnbaumSchmeckt doch mal rein, in meine Rezepte! Kommt vorbei und genießt den Moment der Frische des Landes. Des Bodens. Der Erde! Wie schmeckt die denn? Puh. Es riecht ein klitzekleines Bisschen nach Moder, nach Regenwürmern. Haha. Regenwürmer riechen nicht. Ich erinnere mich an unseren komplett fassungslosen kleinen Rauhaardackel bei seiner ersten Regenwurmbegegnung. Da kriecht doch was. Hey, es bewegt sich. Naseweis, mit der Nase dran. Und? Nix! Ja, stimmt. Aber ich mag diese Vorstellung mit den Händen im Boden zu wühlen, Regenwürmer zwischen den Fingern zu spüren und den Geruch vom Land tief einzuatmen. Einmal, zweimal tief einzuatmen. Die kleinen Würmer, die die Erde lockern sind harmlose, sehr fleißige Erdarbeiter, dafür danke ich ihnen. Sie sind ein Teil der Natur und machen sie nützlich. Gut so.

Jetzt beginnt der Herbst! Das Land zeigt sich in all seiner Pracht, mit seinen Farben und den breiten Stoppelfeldern. Der Ernte sei Dank! Die Lust des Essens, die Freude des Geschmacks. Da liegen Genuss und Erotik tief beieinander. Sehen, spüren, tasten, schmecken, den Sinnen freien Lauf lassen. Ja, das will ich. Das mag ich. Da steckt (für mich) Liebe drin. Die sinnliche Erfahrung zwischen Appetit und Sättigung. Es ist wirklich wahr, mit Liebe gekocht, ist schmeck- und spürbar. Das ist vor allem möglich, wenn man sich Speisen bewusst, langsam und in aller Kleinteiligkeit bewusst ist. Nein, nein! Hier wird keine noch so kleine Krume lieblos in den Mund gestopft. Die Sinne wollen mehr! Wissen wie etwas zu schmecken hat, ist eine Sache der Erfahrung. Das stimmt wohl.

Feld

Wer bereits als Kind fröhlich in der Küche steht und die Zubereitung des Essens als bereichernde Gemeinschaft erlebt, wird es als Erwachsener einfacher haben, sich dem Genuss hinzugeben. Manchmal frage ich mich, ob diese „to-go-Gesellschaft“ weiß, was sie verpasst. Doch, wer den echten Geschmack nicht kennt, der vermisst wohl auch Nichts. Schade! Nun denn; meine Sache ist es nicht, aber bitte schön: Jeder nach seiner Facon, Jeder wie er mag.

Meine Ideen, meine Geschichten möchten Lust auf Genuss machen, Freude am Zubereiten und am Essen. An der Gemeinsamkeit. Köstlichkeiten wie Klassiker, Eintagssuppen und beste Brote stehen immer gern auf meinem Zettel. Was wünschen Sie sich denn? Vom Feld geht’s direkt auf den Teller. Meine Vorlieben für Rote Bete, Äpfel, Nüsse und alles was das Herz wärmt kommen in den nächsten Monaten vom Markt in meine Küche. Die Aufwertung der Sinne findet in meiner Heimatküche statt! Alte Rezepte von Omi Martha, MamaJutta sowie den kochenden Tanten stehen hoch in meinem Kurs. Leibgerichte mit Most, Wein, Kürbis und Zwiebeln. Blattsalate, Knollengemüse und tierisch Gutes vom Hof aus dem Brandenburger Land. Gute Qualität, von Hier, frisch vom Markt, aus dem Hofladen Gemüse vom Marktoder von befreundeten Gärtnern. Die Hände waschen das Gemüse, schälen die Kartoffeln und der Duft steigt in die Nase. Ganz von allein lächeln die Augen und ein leichter Speichelfluss setzt ein. So geht Geschmack!

Der richtige Umgang in der Küche, das ist einfach lernbar und immer und zu jeder Zeit machbar. Mal schnell und mal mit viel Zeit für Rotkohl und Braten. Mir geht es um den Respekt, die traditionelle Esskultur und das Wiedergewinnen der verlorenen Schätze. Geschmack liegt auf der Zunge. Ach ja? Jawohl! Ausprobieren lohnt sich. Lassen Sie sich ein auf ein köstliches Brot vom Bäcker, zu frisch gehobelten Radieschen und einem knackigen Salat. Wer es üppiger mag, brät Spiegeleier dazu, mit oder ohne Speck. Wie es Euch gefällt. Herbstzeit ist noch Erntezeit, da wachsen Pilze, Rübchen neben Kohlrabi und Zwetschgen. Und alles was es gibt, passt zu einander. Gebratene Pilze sind eine knusprige Beilage in der Kohlrabisuppe, der Kürbis schmeckt roh im Salat oder gekocht, fein püriert mit gebratenen Apfelscheiben und Schinkenspeck. Für jeden Gaumen lässt sich etwas finden; versprochen!

Wirsing und Möhren

Geschmack lässt sich wirklich erlernen. Die Sinne können frisch belebt und für alle Jahreszeit für jedes Essen geschult werden. Das erfordert etwas Geduld, Freude an neuen Ideen, Spaß am Ausprobieren. Jetzt in den Stunden der Dämmerung wird es Zeit für Küchenparties und Gespräche am Herd. Lassen Sie sich verzaubern, verführen und schmecken Sie den Genuss. Ich freue mich auf viele gemeinsame genüßliche Stunden, Momente und Erlebnisse rund um Topf und Feuerstelle.

Ihre Katrine Lihn – riechen, schmecken und fühlen = das mag ich! Und Sie?

 

 

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