Die Tiefe der Seele

Genuss Gastrosophie 19.05.2016 keine Kommentare

Es ist schön, still und einsam. Ein Platz in Mitten der Natur. Fremde Geräusche schleichen sich mühelos an mein Ohr, es knackt und fiepst. Die kleinen Geister scheinen überall. Ist hier die Stätte meine Lebens oder Werdens? Kann ich hier die Ruhe finden, nach der sich mein Herz so sehnt? Die Tiefe der Seele wünscht sich einen Traumglücksort. Zuflucht noch hinter der Zuflucht.  So dass die Worte mir eine große Sehnsucht erfüllen, so werde der Schlaf wieder leicht und ruhig. Sätze, die duften wie frisch gebackenes Brot, sanft von einem Hauch Butter umhüllt. Es scheint manchmal wunderlich mit mir; glauben Sie? Ach, da spricht die Verheißung aus mir, die Lust nach Herzensmusik; dazu wünsch ich mir einen schönen festen Spargel – gern pur; gewürzt nur mit einer Prise Salz.

 

weißer und grüner Spargel

JA! Was Sprache so kann und macht. Die Worte schmecken für mich nach mehr, machen mich glücklich und mit etwas Nahrungsbeigabe auch satt. So verbindet sich auf’s Schönste das Essen mit der Gastlichkeit.

Wie herrlich den Tisch für eine Runde munterer Zeitgenossen zu decken, mit denen es sich vortrefflich plaudern und „schmatzen“ lässt. Ich liebe diese Stunden der Vorbereitungen, der Stille und der Gedanken mit mir selbst.

Dabei bin ich dann so fleißig und vergnügt, dass ich gern mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen in der Küche vor mich hinsumme.

Die ersten Sonnenstrahlen schauen am Balkon vorbei, ach was bin ich froh, dass es nun nicht mehr Stunden um Stunden einfach regnet.

 

 

Die Tage in Lissabon sind wirklich traumschön und magisch gewesen, doch nun bin ich zurück und freue mich auf den Beelitzer Spargel und mein selbst gewähltes Zuhause. Johann Wolfgang von Goethe hat sich in meiner Vorstellung mit einer gestärkten weißen Serviette einen kleinen Klecks Butter von den Lippen getupft, um dann in sein Büchlein zu notieren: „Der Spargel ist wahrlich der König aller Gemüse, bedauerlich nur, dass seine Herrschaft so kurz währt.“

 

18.05.16_Herz_Sauce

 

Jetzt zur Mitte des Wonnemonats Mai beginnt er der kulinarische Saisonstart. Es geht los in meiner Küche mit Erdbeeren, Spargel und kleinen Kräutersaucen. Dazu schmecken mir Möhren gewürzt mit den Geschichten von großartigen Lieben zu dem Verlangen nach mehr, nach mehr Meer.

Meine Erinnerungen schweben durch die Fenster und tanzen sich in das kleine Glück. Ich sehe die Wellen vor mir und höre das Rauschen der See. Zur Maischollen oder anderem Seegetier werde ich einen Kartoffelsalat zu bereiten. Ganz klassisch, ohne Firlefanz und ohne Kram. Ich mag es einfach pur.

 

 

 

Hier bei mir wohnt der Geschmack. Wie bitte? Das kann ich so nicht sagen? Doch! Denn meine Familie und meine Freunde lieben meine Kreationen und kennen schon die Ãœberraschungsmomente, wenn ich mit meinem Baukastenessen den Tisch decke. Da gibt es bestimmt „was“ mit Erdbeeren, vielleicht eine Sauce oder einen Dipp. Und NEIN; für mich ist das kein Firlefanz sondern ein Seelenöffner, denn er kommt direkt vom Feld auf meine Zunge. Macht mich lachen und froh. Probieren auch Sie es aus!

 

frischer Fisch aus dem Meer

 

Zu Lust auf Genuss und Gespräch lade ich Sie herzlich ein an meine Tafel. Hier werden Sie geholfen, haha – wer erinnert sich noch an diese Werbebotschaft von Verona Pooth? Neben der Ernsthaftigkeit, der Kulinaristik zur Gesamtthematik rund um Essen und Trinken, steht bei mir an erster Stelle ein lustvolles Erlebnis für Zunge, Geist und Seele. Die Stühle stehen bereit, werden auch Sie ein Teil meiner Tafelrunde. Wann sehen wir uns?

Ihre Katrine Lihn – mens sana in corpore sana*

*ein gesunder Geist, in einem gesunden Körper

 

Die Tiefe der Seele

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