Wenn die Hummel fliegt

Genuss Salon 01.02.2016 keine Kommentare

Genuss Salon in Potsdam„Mit einem Abendkleid nehme ich sofort eine andere Haltung ein“ sagt lachend eine meiner Gäste (ich finde das Wort „Gästin“ unpassend – was meinen Sie?) Mir gefällt diese Verweiblichung mancher Worte geh gar nicht, ich bin emanzipiert genug, doch wie sehen das andere Frauen? Ich bin gespannt, ob und wer sich zu Wort meldet.

Doch nun zurück zum Abendkleid; empfinden jüngere Frauen das auch so? Ach, sie tragen keine Abendkleider. Warum eigentlich nicht? Heute sitzen wir an meiner Tafel und sprechen über unsere Ziele. Erstaunlich finde ich, dass es nicht um Leistungen geht, sondern eher um Ruhe, um Zeit für sich selbst. Erfolg steht nicht auf dem Wunschzettel? Nein, irgendwie nicht und dann doch wieder. Wie definieren wir denn Erfolg?

Erfolg kann Vieles sein! Heute lerne ich ordentlich was von meinen Gästen! Für die Eine ist es die Zeit zu haben eigene Projekte zu starten und mit einem Team zu arbeiten. Für die Andere ist es etwas Eigenes auf die Beine zu stellen; so ein bisschen was wie das Aussteigen ohne Rucksack. Und die Ziele? Seine eigenen Stärken zu kennen, das ist hilfreich. Und was machen wir mit den Schwächen? Nehmen wir die einfach zur Kenntnis oder arbeiten wir an ihnen und verändern uns? Gute Gefühle sind lernbar! Heute ist es sehr spürbar, wie sehr sich die Zeiten ändern. Frauen, die wie ich 50+ sind und schon eine Karriere haben oder hatten sehen sich und die Welt komplett anders als die jungen Frauen Anfang dreizig. Logisch, aber sehr spannend zu erleben! Meine Strategie mit Anfang dreißig war bedingungslos, es musste diese Postion sein mit dem Firmenwagen und der entsprechenden Kreditkarte. Ich wollte frei entscheiden können und mich positionieren, da gab es kein Wenn und auch kein Aber! Heute sehe ich Vieles völlig anders, aus der Erfahrung und mit dem Abstand von mehr als zwanzig Jahren. Bitte schön, sonst hätte ich wohl auch Nichts dazu gelernt. Doch wo liegt das Ziel? Grundvoraussetzung ist es überhaupt zu kennen.

Heute ist das Ziel nicht der Weg, sondern der Weg wird so gegangen, dass er zum Ziel passt. Wichtig ist es gut bis sehr gut ausgebildet zu sein. Auslandserfahrungen sind für viele Wege unerlässlich und Ellbogen müssen die Frauen immer noch haben. Aber bitte, keinen Zickenalarm! Denken schafft Wirklichkeiten und die Realität bestimmt unser Tun. Doch unsere Wahrnehmung ist immer auch eine Mischung aus dem wir sehen, spüren; also tatsächlich wahr nehmen und dem was wir wahrnehmen wollen. So entsteht eine eigene Wirklichkeit, die sich durch unsere Gedanken lenken lässt. Ich glaube unbedingt an die selbsterfüllende Prophezeiung. Wie geht es Ihnen damit? Lassen sich Ihre Gedanken lenken?

ein bunt gedeckter TischDenken wir also an unser Ziel. Gibt es jedes Jahr ein Neues oder sind die Zielsetzungen angepasst an das Leben vorher und auch längerfristig? Ich schreibe mir jedes eine Liste mit Zielen, Wünschen und den Dingen, die unbedingt sein müssen. Zum Ende des Jahres ziehe ich ein Resümee. Ich plane gern und da passen gute Strukturen perfekt. Ich heute schon wissen was morgen wa(h)r – das ist übertrieben, geht aber in die richtige Richtung. Grundsätzlich stellen wir heute fest, ein Ziel muss sein, eher noch für verschiedene Bereiche die entsprechende Ausrichtung mit dem Lauf über die Ziellinie.

Immer geht es um Selbstverantwortung und das Erkennen des Warum und der Wirklichkeit. Wenn ich weiß wer ich bin, dann kann ich mich darauf einlassen. Wenn ich die wichtigste Person für mich bin, dann sollte ich ausschließlich das tun, was mich glücklich und zufrieden macht. Hört sich einfach an! Sich selbst als Mittelpunkt zu nehmen ist nicht unbedingt egoistisch, eher gut zu wissen, wer man ist und wo man steht! Es kann nicht der Sinn sein, die Bedürfnisse der Anderen vor seine eigenen zu stellen. Ein gutes Miteinander ist der Schlüssel zum Erfolg und zum sich selbst Wohlfühlen!

Wir besprechen wie es ist, wenn wir uns in einer Situation befinden in der wir uns plötzlich klein fühlen und woran das liegen könnte? Der aufrechte Gang, der Kopf hoch zwischen den Schultern, das ist wie mit dem Abendkleid ein bildliches Beispiel für eine Reaktion an uns selbst und an die Anderen. Grundsätzlich ist nun einmal so, dass wir es sind die entscheiden, was wir denken und was wollen. Allein die Umsetzung macht es uns oft schwer, so stünden wir uns selbst auf den Füßen.

ein Teller mit SchinkenDie Stunden heute sind intensiv; die Runde lässt bei manchen Argumenten nicht locker. Sind wir nun Fisch oder Fleisch? Wer wollen wir sein und wie sehen uns die Anderen? Es ist nicht an bei einem einzigen SonntagsTALK zu klären – das ist schade und schön zugleich. Sehen wir uns also wieder! 

Vielleicht zum Thema „Alles auf Anfang“ oder mögen Sie sich der Frage stellen: „Wer willst Du sein?“

Ich freue mich auf Sie und bin schon sehr gespannt was das Jahr 2016 so ALLES für mich bereit hält. Trotz der guten Strategien und Zielsetzungen wird es Überraschungen geben und das wünsche ich mir sogar sehr, sonst würde mir wirklich etwas fehlen.

Ihre Katrine Lihn – ich fliege mit der Hummel…

Die Hummel: Sie hat 0,7 cm2 Flügelfläche bei einem Gewicht von 1,2g. Nach bekannten Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesen Verhältnissen zu fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht und fliegt einfach. (Christian Niederberger)

Wenn die Hummel fliegt

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