Wie versprochen erzähle ich heute weiter vom Glück des Reisens. Gemeinsam nach Turin zu fahren, das ist eine wundervolle Idee: Individuell, jedoch nicht allein! Seit einigen Jahren bietet Silke Görsch neben italienischem Sprachunterricht auch Reisen an. Gleichgesinnte treffen sich und nehmen eine Auszeit vom Alltag. Einfach mal raus aus den eigenen Vierwänden und sich verwöhnen lassen.
Dabei lässt sich das Erlernte ausprobieren und mit einer kleinen Gruppe ist ausreichend Platz für Individualität. Als Privatköchin begleite ich in diesem Jahr die Freunde der italienischen Lebensweise: ich liebe meine Arbeit!
Erleben – schmecken – sprechen!
Wer in der Volkshochschule oder privat eine Sprache erlernen möchte, der freut sich, das Land seiner Zuneigung persönlich kennenzulernen. Da bietet sich eine Reise unter Gleichgesinnten wie das Salz der Suppe an. Manche Teilnehmer kennen sich vom Sehen, Andere haben schon gemeinsam den Unterricht besucht. In dieser knappen Woche treffen sechs Frauen auf einen Mann. Toll! Ein Gentlemen für alle Fälle. Das ist herrlich. Ich freue mich ganz besonders; denn so viel darf ich hier verraten, der Herr reist mit seiner Dame und Beide waren bereits Teil der Reisegruppe im Mai in Apulien. Ein Kompliment für Reisende und Veranstalter. Wiederholungen sind ein Zeichen der Wertschätzung. Danke an dieser Stelle, dass Ihr dabei wart und bestimmt sehen wir uns noch an anderer Stelle wieder.
Erleben – schmecken – sprechen!
Das ist etwas für Menschen, die gerne neue Zeitgenossen kennenlernen. Interessierte, die sich unterhalten und dennoch für sich sein möchten. Wer das liebt, der reist mit uns! Mit Silke Görsch und mir sind die Tage unterhaltsam, nicht zu anstrengend und sehr lehrreich. Die Abende munter, geschmackvoll und ungezwungen. Es ist immer individuell und anders! Auf unseren Ausflügen gibt es Zeit für Gespräche, gemeinschaftliche Essen und viel Raum für Neues. Reisen bildet und macht meist Lust auf mehr.
Authentische Erlebnisse und ein Rezept
Der Markt von Turin gleicht einem riesigen Zirkus. Er ist mit über tausend Händlern wohl einer der größten Freiluftmärkte in Europa. Menschen aller Altersklassen, verschiedenster Nationen treffen auf bunte Stände: ein großartiges Gewimmel mit munterem Geschrei. „Spektakulum!“ Das rufen die Händler der Markthalle und locken Einheimische wie Reisende an. Paradiesisch glänzen Obst und Gemüse. Berge von Kräutern, Zwiebeln und Kartoffeln machen den Bummel über den täglichen Markt an der Porto Palazzo zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Selbstverständlich werden auch Fische, Käse, Wurst- und Fleischwaren angeboten. Es ist unbeschreiblich und (nicht nur) für mich eine irre Vorstellung, dass diese Verkaufsstände jeden Tag auf- und abgebaut werden. Wer kauft diese Unmengen?
Ehrlich überfordert mich dieses Angebot etwas. Was mögen wohl die Gäste besonders? Wie herrlich dieses Steinpilze aussehen! Sie liegen artig nebeneinander, von riesig bis mittel, sehen ganz fest aus und verströmen diesen Waldgeruch. Ich höre das Laub rascheln und bin fassungslos glücklich in diesem Moment. „Oh, bitte“ höre ich es neben mir, „kaufst Du Steinpilze und kochst Nudeln dazu.“ Mein Herz hüpft und ich antworte lachend „sehr gern und dazu serviere ich Euch einen köstlichen Wein.“
Individuell, jedoch nicht allein!
Genussvolle Momente vermischt mit dem Gefühl vom siebten Himmel (italienisch: SETTIMOCIELO) machen sich bei mir und den Teilnehmern breit. Diese Vielfalt, diese Einfachheit, pur, der echte Geschmack italienischer Kulinarik. Lebensmittelhandwerk hat hier einen Wert. Die Händler stehen wie selbstverständlich vor, hinter und neben ihren Tischen. Es wird mit viel Achtung vor den einzelnen Waren gearbeitet. Die Preise und für unsere Verhältnisse unglaublich günstig. Zwei Kilo beste Tomaten kosten einen Euro. Das ist für mich beschämend, davon lässt es sich kaum leben. Die Menschen sind arm und das Leben auf dem Land hat so gar nichts mit Romantik zu tun. Ein anderes Thema, jetzt möchte ich genießen und mich verführen lassen von all diesen Köstlichkeiten.
Ach wie herrlich ist es wieder einmal in Turin zu sein. Der Stadt der Plätze, Bauten und diesem liebenswerten dolce farniente. Willkommen zum Genuss. In der Gemeinschaft is(s)t man eben doch wirklich weniger allein.
Katrine Lihn – erleben und schmecken ist wie ein ewiges Geschenk
In den nächsten Tagen gibt es weitere Momente, Fotos mit Impressionen – vorbei schauen und dabei sein: das lohnt sich!