Abschiede sind genau diese Momente, die ich überhaupt nicht mag! Es ist sooo schrecklich! Entweder ist es dieser grauenhafte Moment in dem die Tür in’s Schloß fällt, der Zug aus dem Bahnhof rollt oder der Weg durch die Sicherheitskontrolle ein Zurück verwehrt. „Never look back!“
An meinem letzten Tag in Cannes gehe ich gemächlich durch das Viertel Petit Juas, in dem „unsere Villa“ steht. Die Anderen schlafen noch und ich mache mich auf den Weg zum Busbahnhof. Viel Freude tanzt in meinem Herz, doch eben auch dieses Quentchen Traurigkeit. Dafür gibt es keinen Grund; denn ich fliege gleich weiter nach Italien. Nächste Freuden und „neue Menschen“ warten schon auf mich.
Salut – good bye – buongiorno!
Wie es mit mir und den Plätzen sein kann, darüber berichte ich immer wieder gern. Cannes ist einer diese Plätze, der nun in mir wohnt. Diese Stadt, diese Märkte und das Viertel Petit Juas. Die Herzlichkeit in den Geschäften, die wundervollen Momente auf den Wochenmärkten und schließlich meine Arbeit als Privat Chef für Mike DeMille. Wie gut, dass es weitere Orte mit neuen Aufgaben gibt, sonst würden heute sicher ein paar Tränen kullern.
Mich leitet die Liebe zum Produkt
Wenn es am Schönsten ist, dann soll man gehen*! Wer hat bloß diesen idiotischen Satz ins Leben gerufen? Und außerdem, wer ist denn Bitteschön „man?“ Ja! Was kann ich sagen. Au revoir Cannes – auf Wiedersehen und good bye. Eine wundervolle Woche liegt hinter mir und die nächste steht schon in der Warteschleife. Lecce und meine Auftraggeberin Silke Görsch von venire-a-capire warten bereits auf mich.
Zum Abschied habe ich eine Kleinigkeit zubereitet: den ultimativen death-by-chocolate-Kate-cake!
Mit Liebe gemacht
Der gehört eigentlich in eine Springform und ist ein Klassiker in der französischen Küche. Heiß aus dem Ofen wird er auf den Tisch gestellt und bei mir essen alle Beteiligten mit dem eigenen Löffel aus der Form. In der Mitte beginnend, das Zentrum der Gemeinsamkeit oder auch das Herz des Ganzen zu verteilen.
Für diese kleine Tarte sind 150gr Mehl mit 150gr Zucker und 3 Eiern zu verrühren. In einem kleinen Topf bei niedriger Temperatur 125gr Butter mit 200gr Schokolade schmelzen. Die flüssige Schokoladenbutter unter die Mehlmischung geben und in eine gebutterte Form gießen. Bei 200 Grad Ober- und Unterhitze gut 30 bis 45 Minuten backen. ACHTUNG, der erste Löffel könnte sehr heiß sein. Genuss pur, wie ich es mag: heiß, süß und im letzten Abgang ein klitzekleines bisschen bitter …
Meine Arbeit ist meine Berufung. Kochen, sprechen, reisen und Menschen glücklich zu machen, welch Herausforderung und wie wunderbar zugleich. In den nächsten Tagen werde ich ganz viel schaukeln. Wie bitte? Das nächste Ziel ist der Palazzo di Dondoli und dondoli heißt schaukeln: alles klar?
Katrine Lihn –Â Salut – good bye – buongiorno!
* dieser Satz ist eine Volksweisheit und für mich stimmt er nicht – so!