Wieso schmeckt’s Euch?

Genuss Salon 01.02.2017 keine Kommentare

01.02.17_GemüseOft, während ich in der Küche stehe und Gemüse putze, frage ich mich, warum meine kleinen Köstlichkeiten so schmecken, wie sie es eben tun. Hä? Warum es schmeckt? Ja genau.

Wieso schmeckt’s Euch?

Da rühre ich so ganz selig vor mich hin, Senf, Saft, Öl, Salz, Pfeffer und etwas Marmelade als Salatsauce zusammen und sofort schmeckt es. Einfach so.

Es stimmt, dass sich die Leidenschaft im Essen spiegelt. Der Geschmack der Sorgfalt ist selbst im einfachsten Gerührten zu erfassen. Manchmal sage ich dazu: Ich bin eben rührend.

Mit Liebe gekocht, ist viel mehr als nur ein schnöder Satz! Vielleicht oder gerade weil ich eine Köchin ohne  Gesellen- gar Meisterbrief bin, ist die Kunst des Mengens und Rührens nicht Ehren- sondern Herzenssache.

Die Komödie Maria, ihm schmeckt’s nicht bringt es auf den Punkt, wenn geliebt wird, dann muss auch gegessen werden; zumindest wenn die erste „heiße Phase“ vorbei ist. Irgendwann kehren Appetit und am-Leben-teilnehmen zurück. Das kennen wir ja alle, oder können uns noch dunkel daran erinnern *ops.* Besser zurück zum Thema 🙂

Der Geschmack ist mir hold! Was bitte ist denn Geschmack? Das ist eine ähnlich komplizierte Frage, wie die nach Liebe und Glück. Ein Teil unseres -es-schmeckt-mir liegt in der Kindheit begründet, bereits während der Schwangerschaft schaffen sich die Vorlieben von Mami und Papi im Babybäuchlein Raum. Gut! Ich will aber auf etwas Anderes heraus.

Von Bauern lernen

Mich lenkt was es gibt. Eine simple Errungenschaft aus meinem Bauch (möglicherweise ein Erbe meiner Großmutter): Ich gebe zusammen was zusammen wächst! Die Jahreszeiten und ihre Fruchtfolgen bringen mir automatisch den Speisezettel, das geht bei regionalen Produkten von allein. Wie Zähne putzen oder Fahrrad fahren. Einkaufen was es gibt.

01.02.17_TarteJetzt im Winter wird kochen zum Experiment. Wie großartig! Ich liebe das total. Eine Tarte mit Olivenscheibchen (nicht regional, muss auch mal sein!), Möhrenstücken, gehobelter Birne und braunen Champignons (Kulturpflanze, das ganze Jahr verfügbar).

Das Prinzip meiner Kuchen ist so simpel wie lecker: für eine Tarte nehme ich 400gr Dinkelmehl, 200gr Butter, 1 Tl Salz und 100ml kaltes Wasser, knete einen guten elastischen Teig und rolle ihn aus.

Die Porzellanform buttern, mit Gries berieseln, den Teig rein und schön mit den Fingern die Rundungen ausstreichen. Dann mit der Gabel kreuz und quer einpiecksen und mit Hülsenfrüchten belegen, um den Prozess des Blindbackens* einzuleiten. Nach zwanzig Minuten bei hundertsechzig Grad wird aus dem Teig ein leicht knuspriger Boden, der nun nach Lust und Laune gefüllt wird – die Eiersahne um eine köstliche Säumigkeit herzustellen besteht bei mir immer aus vier Eiern und zweihundertfünfzig Millilitern Sahne, gewürzt mit Salz und frisch gehobeltem Muskat.

Für vierzig Minuten wärmt sich der Genuss noch einmal im Ofen, um dann heiß oder am Tag danach kalt (schmeckt auch lauwarm) pur oder mit Salat gegessen zu werden. Einfach und sehr schmackhaft. Klappt mit allen Gemüsesorten, eigene sich super als Resteessen: Alles rein; Eiersahne drauf; backen: Fertig!

Kartoffeln – Rote Bete – Äpfel

Im Landbau wachsen die Dinge zusammen, die in die Jahreszeiten passen. Jetzt im Winter wächst hier bei uns Nichts. Dafür lagern Kartoffeln, Rote Bete, Äpfel, Möhren und Manches mehr in den kalten Hallen und kommen zu uns auf den Wochenmarkt. Daraus lassen sich die tollsten, witzigsten und köstlichsten Speisen zubereiten: gegart, gehobelt, gekocht, gesotten, gebraten und gebacken! So zaubere ich meine eigenen Kreationen, die dann schmecken und meine Gäste zum Lächeln, Schmunzeln und Schmatzen bringen.

Fotos vom Januar 2017Es schmeckt, weil es gut ist!

Nichts geschieht ohne Bewusstsein, alles hat eine Berechtigung und trägt meine Handschrift.

Hier links auf dem Foto ist die Summe der Ereignisse des Januars zu sehen.

Ab sofort gibt es hier (wieder) regelmäßig Rezepte. 2017 verschenke ich weiterhin mein Wissen und lasse meine Gäste teilhaben an den guten Produkten des Landes Brandenburg.

Willkommen zu Gespräch und Genuss; hier und in meinem privaten Salon.

Ihre und Eure Katrine (Lihn)

* für das Blindbacken suchte ich ein Foto und fand diesen Artikel – vom August 2013

Wieso schmeckt’s Euch?

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