Erst kommt das Fressen, dann die Moral

Genuss Salon 19.09.2018 1 Kommentar

Bertold Brecht trifft mit seinem Zitat „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“ aus der Dreigroschenoper bereits 1928 den Nagel auf den Kopf! Die Verfilmung eben dieser Oper sehe ich in Potsdams Thalia Kino in der Vorpremiere. Welch großartige Leistung. Handeln wir also moralisch! Kaufen wir Nichts, von dem wir nicht wissen woher es kommt. Mumpitz! Wer soll das denn leisten? Doch ein Stückchen mehr Transparenz ist möglich. Da komme ich zur Moral.

Ach ja, die Moral. Ist das nicht ein längst vergessenes verstaubtes Etwas? Na, mal nicht so schnell. Klar geht es dabei auch um Konventionen, doch auch um Werte. Um Wahrheiten, um Lebensmittel und die Philosophie des Kochens.

 

Wer lügt, fliegt raus!

Erst kommt das Fressen, dann die Moral

Erstens, Transparenz findet kaum noch statt. Es wird gematscht und gepanscht was das Zeug hält. Deshalb brauchen wir Moral und Werte. Hier in diesem Fall geht es um’s Einkaufen, den Genuss und den Umgang mit sogenannten Köstlichkeiten. Bitte schön, ich bin weder ein Moralapostel noch Missionar. Jeder möge das für sich entscheiden. Der gute Geschmack ist aus meiner Sicht allerdings auf der Strecke geblieben: zu viele künstliche Stoffe, zu viel Zucker und zu viel Manipulation. Wie soll der geneigte Verbraucher, sprich Genießer das wissen? Geschweige denn schmecken, wenn er in den letzten Jahren von der Industrie beschissen wurde. Keine schöne Formulierung. Stimmt, leider allzu wahr!

Kennst Du Jürgen Dollase? Wenn nicht, schau mal im großen Weltnetz nach. Er ist ein Gastrokritiker und Mitherausgeber von eat-drink-think.de und dort hat er Ende August einen sehr interessanten Artikel veröffentlicht. Schau einfach rein und mach Dir ein eigenes Bild. Diese Art von Intransparenz meine ich, da sagt ein „Promikoch“ ich habe hier was Köstliches für Dich entwickelt und gibt es an den Discounter mit dem A am Anfang und dem I am Ende … na Du weißt schon. Aus meiner Sicht ganz klar; wer lügt, fliegt raus! Bei diesen Herrschaften geht es ausschließlich um den Profit. Das ist widerlich und vor allem hier unmoralisch; weil suggeriert wird, die Pralinen vom Koch seien Handarbeit, also seine, oh Mann!

 

Ist Essen (Verkauf) also wichtiger als Moral?

Da denke ich viel lieber an Mackie Messer und Bertold Brecht, schau mal HIER in den Trailer rein. Es ist ein solcher Genuss! Doch zurück zum Thema. Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Bedeutet es, in der Hauptsache satt? Egal mit welchen Konsequenzen! Ja, ein Stückchen ist das heute wohl so. Wobei Essen moralischer denn je geworden ist.

 

Erst kommt das Fressen, dann die Moral

Manchmal gucke ich da in ein echt schwarzes Loch! Bist Du vegan oder hast Du eine Intoleranz? Nee, hab ich Alles nicht. Wie kann das sein? Heute muss doch immer „was“ sein! Ich bin wie oben gesagt, weder Moralist noch Veggieler – ich bin in erster Linie Genießer. Am Liebsten bin ich ein Regionalgourmet! Und eins möchte ich dazu zum x-ten-Mal sagen: Wir können es uns heute leisten X oder Y zu sein, Rohkost zu lieben, Fleisch zu verschmähen, denn wir haben von Allem genug. Also stimmt es: Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Transparenz zeige ich in meinen Produkten, ich mache sie sichtbar. Zukünftig gebe ich in meinen Kochkursen mein Wissen weiter. Klar und pur. Es geht um die Landküche, Heimat und Haltung.

JA; es sind ziemlich umkämpfte Wege vom Markt über den Metzger in die Kochschule nach Schöneberg. Aber ich bin sicher, wir schaffen das! Deshalb zück Du mal Deinen Stift und Kalender und notier Dir die ersten Termine:

Die Kurse werden über die www.kitchen-impossible.de Seite angeboten und dort kannst Du die Tickets über den Dienstleister Evenbrite direkt kaufen. Es ist also wirklich simpel. Such Dir in Ruhe einen Kurs aus und melde Dich an. Ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen und freue mich total!

Auch in der nächsten Woche geht es hier um die Kunst und Kultur des Essens. Im Besonderen um das Kochenkönnen und den Blick in meine Töpfe und Pfannen.

 

Katrine Lihn – und der Haifisch, der hat Zähne 😉

 

Hach und dieses Mal steckt hier viel unbezahlte #Werbung nach der DSGVO drin …

Erst kommt das Fressen, dann die Moral

One thought on “Erst kommt das Fressen, dann die Moral

  • 23. September 2018 at 18:00
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    Also ganz ehrlich, ich mag es lieber anders herum. Erst die Moral dann das große Fressen. ( mit Luthers Worten)
    Wenn man bedenkt wie verachtungswürdig die Mittel zum leben angeboten werden, dann steht schon das große fressen vorne. Die Welt besteht aus Profitgier und ist kaum noch zu stoppen. Nun gut das Geld gehört heute zum Geschäft, ohne geht nicht mehr. Ausbeutung in jeder Art und Weise, selbst am Lebensmittel. Unsere Menschen die auf dem Feld arbeiten und dabei meine ich die, die wirklich selbst Hand anlegen, werden ausgebeutet. Und ich , will noch um den Preis und Menge feilschen. Weil groß A und klein i, allen vorgaukeln es geht noch billiger, hier gleich minderwertig, von meiner Seite, gesehen.
    Schlimmm dieser Werteverfall. Aber ich glaube wir sind zu kleine Teelichtchen um das ganz große Licht zuentfachen. Geben wir einfach das weiter was uns am Herzen liegt und freuen uns auf jedes Körnchen das aufgeht. Üben wir uns in Geduld und Ehrlichkeit. Deshalb war für mich heute die Begegnung mit dem kleinen Sternekoch so wichtig. Ja, er kocht nicht mehr für andere , aber fertigt ganz tolle Ledergürtel an und steht auf dem Markt, berät, vermisst und fertigt sofort an.
    Er will sich nicht mehr ausbeuten lassen, auch nicht von den Gästen, so erzählte er mir.
    Also erst Fressen und dann die Moral. Er stellt sich jetzt seinem Handwerk und strahlt dabei, obwohl es hier heute kalt und stürmisch war, er machte einen glücklichen Eindruck.
    Ach was freue ich mich, auf den Markt, Gemüse, Eier , Fisch und Fleisch und der Südtiroler Käse. Alles Hand Made Bauer.
    Ich liebe das Kochen…..und meine Gäste und Familie auch.

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