Vertrau dir

Genuss Haltung 22.04.2020 1 Kommentar

Es ist eine Frage der Haltung, ob die Glaubenssätze; vertrau dir, glaub an dich und sei du; auf fruchtbaren Boden fallen. Ja! Es ist eben tatsächlich eine wirkliche Vertrauensfrage: Kann ich mir selbst trauen und wem sonst noch?

Sich selbst bewusst zu sein, das ist eine Frage des Erlebten. Was ist in den vergangenen Zeiten passiert? Und wer hat dabei an deiner Seite gestanden? Ein wirklich bewusstes Leben zu leben erfordert viel Kraft und vor allem auch Mut. An erster Stelle steht für mich das Wort „NEIN.“ Sich abzugrenzen und sich zu trauen, eine Verweigerung auszusprechen. Das gilt auch für das Wort „JA.“ Es könnte so simpel sein – Ja heißt ja und Nein heißt nein. Was ist denn darin bitteschön nicht zu verstehen?

 

Haltung zeigen

Vertrau dir

Wer sich selbst und seinen nächsten Menschen trauen kann, der lebt sicherlich etwas leichter. Damit musst du nicht immer auf der Hut sein. Was kann ich sagen? Wie kann ich mich verhalten? Bin ich gut genug, wie ich bin? Wir kennen das alle. Es mangelt manchmal am Zutrauen. Gerade in der momentanen Zeit steigt dieses Mißtrauen ein Stück an, es liegt fast schon an der Covid-Tagesordnung.

Für mich ist das unverständlich, denn, nur wer vertraut hat die Chance auf Nähe und Verbundenheit. Ich möchte vertrauen und begebe mich damit vielleicht in Gefahr. Allerdings sind das eher die kleinen Dinge des Lebens, denn Gefahr lauert nicht unmittelbar in der Nachbarschaft. Meinem Wesen entspricht es, hinzuschauen, reinzufühlen und dann zu sagen; es ist einen Versuch wert oder mich abzuwenden. Mit Halbheiten gebe ich mich nicht ab. Ich zeige Haltung und das ist eine meiner wesentlichsten Eigenschaften. Auf mich kannst du dich verlassen und ich bin da, wenn du mich brauchst. 

Allerdings eher nicht bei einem Schnupfen. Ruf mich an, wenn es wirklich um was geht. Ernsthaft! zu einem Wort zu stehen, das ist für mich nicht nur eine Frage der Ehre, es gehört zu mir. Ich bin so und werde so auch bleiben. Authentisch. Pur. Und nicht immer einfach auszuhalten. Haltung zu zeigen, sich selbst zu trauen stellt für manchen Zeitgenossen eine Herausforderung – fast wie eine Bedrohung dar. Vertrau dir!

Sich selbst zu vertrauen hilft dir auch in der Küche 

 

Selbstverständlich kenne auch ich Menschen, denen ich nicht (ver)traue. Die lasse ich gar nicht an mich ran. Da ist meine Haltung sehr klar. In mir steckt außerdem so eine Art von Urvertrauen, sonst hätte ich die vergangenen Jahre nicht so leben und vor allem meine Ideen nicht in die Tat umsetzen können.

Ich kann meinem Bauchgefühl ziemlich gut vertrauen. Das beginnt in der Küche. Beispielsweise arbeite ich an einem neuen Rezept. Ich überlege was ich kochen möchte und gucke als erstes in den Kühlschrank und dann in die Vorräte – die sind bei mir allerdings miniklein und bestehen zu 90% aus meinen selbst gekochten Pasten, Pestos und Gelees.

Meinem Geschmack und letztlich auch meiner Erfahrung kann ich vertrauen. Weil ich weiß, dass Äpfel, Rote Bete, Nüsse und Linsen zusammen passen. Das ist für mich simpel, für andere eben nicht. Darum frage ich meine Gäste im Vorfeld immer: Was magst du besonders gern? Welche Speisen lassen die Äuglein strahlen? Das ist wichtig, denn nur so kann ich wirklich gute und glücklich machende Mahlzeiten zubereiten.

 

Tischgespräche als Lebensglück

Vertrauen ist erlernbar. Das mag auch eine Frage der Kindheit sowie der Erfahrungen der Jahre sein. Gleichwohl habe ich mir hier und da schon Blessuren geholt, dennoch ist mein Glaube an das Gute im Menschen vorhanden. Darüber können wir gern mal bei einem Tischgespräch ausführlich plaudern. Das ist ein ziemlich großes Thema.

Tischgespräche als Lebensglück! Das ist mir ganz besonders wichtig. Ich traue mir das zu und dir auch. Als ich in Potsdam vor sieben Jahren meinen persönlichen Neuanfang startete, haben viele über mich den Kopf geschüttet. Das hat schon weh getan, dennoch habe ich mich nicht abhalten lassen. Ich habe mir selbst vertraut.

 

 

Vertrau dir

 

Vertrau dir

 

Sich dem Leben zu stellen ist keine leichte Angelegenheit. Das spüren wir momentan sehr. Dennoch weiß ich, wenn sich eine Tür schließt, geht eine andere auf. Letzte Woche wurde ich gebeten mal wieder ein paar neue Gewürze zu entwickeln. Also das ist noch geheim. Dennoch! Klar mache ich das und finde es so großartig! Der Kunde vertraut mir. Das ist wie ein großes Geschenk!

Zu Vertrauen bedeutet immer sich auch zu öffnen. Das macht verletzbar. Eine Gemeinschaft ist ohne Vertrauen jedoch niemals möglich. In den letzten Wochen habe ich viel gelernt. Über mich. Das Zusammenleben aus Gründen von Covid-19. Also keine selbst gewählte oder gar gewünschte Zeit. Dennoch der Solidarität und Menschlichkeit geschuldet.

Für diese Prüfung bin ich höchst dankbar. Es hat mir gezeigt, was möglich ist und wie wahre Fürsorge und Mitgefühl sein könnten. Ich fühle mich gut damit, obwohl ich tief verletzt wurde. Ich traue mich dies hier heute öffentlich zu machen, weil es nicht funktioniert „nur“ zu raten und selbst im eigenen Kasten zu hocken.

 

Vertrauen braucht Zeit und Raum

Ich fühle mich, als würde Blut aus meinem Körper laufen, die Tränen des Schmerzes gehören zu meiner ganz persönlichen Stärkung. Diese Verletzung ist nicht wieder gut zu machen. Ich werde sie in meinem Herzen tragen! Emotionale, kommunikative Gewalt ist ein effektives Instrument, wer dies einsetzt hat einen sehr schwarzen Fleck auf seiner Seele. Ich musste „es“ nur aushalten und kann nun diese Erfahrung in eine kleine Schachtel der Erinnerungen legen – da sind schon viele andere Zettelchen drin. Doch der, der diese Worte gegen mich richtete, hat sich viel Schmach angetan, das spürt er und vielleicht kamen deshalb diese Bösartigkeiten aus ihm. Wie ein Gift.

Dafür habe ich weder Zeit noch möchte ich dem mehr Raum geben als nötig. Ich vertraue meiner persönlichen Stabilität. Meine innere Kraft macht mich zu der Person, die ich bin: Eine liebende und warmherzige Frau, die sich für die Gemeinschaft einsetzt, die Vertrauen gern verschenkt und für andere Menschen gern hilfsbereit ist. Ohne Vertrauen ist ein Austausch nicht möglich.

Danke, dass du meine Zeilen liest. Heute lag eine Postkarte in meinem Briefkasten mit einer sehr liebevollen Botschaft und der ausdrücklichen Herzensanerkennung für meine Texte – das macht mich glücklich, das gibt mir den Mut meinen Weg weiter zu gehen.

Nächste Woche geht es noch ein bisschen weiter um dieses Thema, das Vertrauen in sich selbst mit der Verbindung zu kochen: Ich koch dir was! Das wird eine etwas heitere Erzählung aus der Küche mit den besten Zutaten des Landes. Freu dich schon mal drauf und vertraue dir, so wie du manchmal auch mir vertraust. Es ist ein erster Schritt in die Richtung des eigenen Selbst …

 

Katrine – keine(r) hat je gesagt, dass das Leben leicht sei  

 

Ich koch dir was

 

Vertrau dir

One thought on “Vertrau dir

  • 26. April 2020 at 10:28
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    Enorm, was Sie hier schreiben. Vielen Dank und weiter so!
    Mit einem Gruß aus dem Norden.

    Reply

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