So und nicht anders

Genuss Zuversicht 24.11.2021 keine Kommentare

Theodor Fontane schrieb die meisten seiner Texte im Alter zwischen 58 und 75 Jahren: So und nicht anders könnte es bei mir auch sein. Scherz! Meine ältesten Texte aus den frühen Jahren von Anfang der 1970 sind nicht mehr vorhanden. Das ist sehr wahrscheinlich gut so. Jungmädchen-Gedanken, manchmal düster, dann wieder zuckrig verklebt. Andere Texte, vor allem Wortschnipsel liegen hier und da herum. Meine Worte und Gedanken sind getragen von der Zuversicht, vor allem durch meinen Glauben an mich selbst. Dennoch ist es gut sich an manchen Tagen Worte zu leihen. Heute gibt es wie versprochen ein Gedicht von Theodor Fontane – Bitteschön.

 

 

So und nicht anders

„Die Menschen kümmerten mich nicht viel,
eigen war mein Weg und Ziel.

Ich mied den Markt, ich mied den Schwarm,
andre sind reich, ich bin arm.

Andere regierten (regieren noch),
ich stand unten und ging durch’s Joch.

Entsagen und lächeln bei Demütigungen,
das ist die Kunst, die mir gelungen.

Und doch wär’s in die Wahl mir gegeben,
ich führte noch einmal das selbe Leben.

Und sollt‘ ich noch einmal die Tage beginnen,
ich würde denselben Faden spinnen.“

 

Auch wenn du es selbstverständlich weißt, die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen, es ist für mich jedoch (hin und wieder) tröstlich in der Vergangenheit zu stöbern. Also wirklich nur ab und zu! Das Leben wird nach vorne gelebt. Jaaaa. Weiß ich. Ist mir bewusst und dennoch mag ich den Blick zurück. Dieses wärmende Gefühl von Geborgenheit gemischt mit kindlichem Schabernack – das lasse ich mir nicht nehmen. Noch nicht. Vielleicht auch nie!

 

 

Tempi passati

So und nicht anders von Theodor Fontane könnte in leichter Veränderung schon aus meiner Feder sein. Und nein, das meine ich nicht als Anmaßung, sondern im konkreten Kontext. Sehr wahrscheinlich ist ein Teil des Lebens vorbestimmt. Natürlich prägen Elternhaus, Ausbildungen und andere Faktoren den eigenen Weg. Doch manchmal haben wir „es“ einfach nicht in der Hand. Katastrophen, Unfälle, Krankheiten geschehen. Menschen sterben, Babies werden geboren. Der Lauf der Zeit. Ach!

 

Der Beginn einer neuen Ära

Momentan warten die Menschen weltweit auf einen Neustart. Darauf dass dieses Virus uns endlich wieder atmen und ohne Sorge sein lässt. Sehr wahrscheinlich stehen wir an einem Scheideweg. Die Veränderungen der sozialen, ökonomischen, politischen und technologischen Gegebenheiten lassen sich nicht leugnen. Warum auch? Es ist eine Frage des Umgangs. Der Beginn einer neuen Ära steht bevor. Wie damit umgehen?

Schon jetzt ist die Gesellschaft gespalten oder lässt so eine Art der Spaltung teilweise zu. Geimpft oder nicht? Wem zugehörig? Wird die neue Sprache, das so genannte Gendern unser Leben wirklich verändern? Ich finde dies alles eher trügerisch. Hilft es, sich vom generischen Maskulinum zu befreien? Kann das, was die Frauenbewegung in den vergangenen vierzig Jahren nicht schaffte, wirklich durch :innen besser werden? Ich bin und bleibe gespannt. Auch offen, wobei mein Bauchgefühl grummelt.

 

 

 

Die Zukunft leben 

 

So und nicht anders, diesen Gedanken heg(t)en wohl alle Generationen. Doch das Leben in Frage zu stellen, muss immer wieder sein. So viele Gedanken! Sicher ist, dass wir in Brüchen leben und das gefällt mir. Wobei ich gewisse Tugenden nicht missen möchte. Kann sein, dass ich mit meiner Lebenserfahrung die Jüngeren etwas milder betrachte. Jedoch nicht abschätzig. Das steht mir gar nicht zu. Eher tragen mich Sorgen. Achtsamkeit ist so ein blödes Schlagwort geworden. Dabei wäre es grad zurzeit enorm wichtig, ernsthaft sorgsam zu sein!

Mich umtreibt der Gedanke des Miteinanders. Innerhalb der eigenen kleinen Welt, doch auch der in Europa und weltweit. Weltmächte und Geld spielen eine zu große Rolle. Das schmeckt mir nicht.

Um ein bisschen mehr Süße zurück in das Leben zu bringen, spreche ich nächste Woche über den Advent; denn am kommenden Sonntag ist der erste. Ich mag diese romantische Zeit, wenn sie auch grad eher kompliziert scheint.

Die Zukunft leben, das Leben genießen!, das ist mein Ziel. Und zur göttlichen Versüßung backe ich in den nächsten Tagen allerlei Plätzchen. Schreibe Adventskarten und werde mit Kerzenschein und Weihnachtsmusik lächelnd dem nächsten Jahrzehnt entgegen blicken.

 

Katrine – heute mit 2G – Gespräch zu Genuss

 

… melde dich gern, für Rezepte zum Advent und wenn du magst, treffen wir uns zum Austausch; ich freu mich drauf!

So und nicht anders

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