Beziehungen leben, zusammen sein! Die Gemeinschaft braucht einen Platz, nicht nur örtlich, sondern vor allem in den Seelen. Mich erschreckt es immer wieder, dass Menschen so auseinander driften. Was muss passieren, um ein stabiles Miteinander zu erschüttern? Wobei sicherlich als erstes zu klären ist: Was bitte meint diese Stabilität? Wie hoch sind deine Ansprüche an dein Gegenüber? Heute versuche ich diese Fragen zu klären und ich würde mich freuen, wenn du dabei bist. Dankeschön!
Was ist ein stabiles Miteinander

In den vergangenen zwölf Jahren (in meinem damals neuen Lebensabschnitt) durfte ich lernen, wie stark das Band einer Familie sein kann.
Eine herausragende Gemeinschaft höchst unterschiedlicher Menschen, deren zusammen sein im Alltag gar nicht so stark ist, aber in den Fällen, wo es darum geht, da zu sein =  ist das Band fest oder auch der Anker geworfen. Ohne Wenn und Aber! Es gilt das Wort der Blutsbande und deren (wie auch immer) angeheirateten oder zusammen lebenden Gefährten. Fertig! Keine Diskussionen, keine Rangeleien – es wird getan, was sein muss. Das ist schon deutlich mehr, als das, was ich mit stabilem Miteinander meine. Du kannst in deinem Schneckenhaus bleiben, doch wenn es um’s gefühlte Überleben geht, dann strecken alle ihre Fühler aus. Großartig!
Wem schenkst du dein Vertrauen
Dieses Schneckenhaus kann ich sehr gut verlassen. Ich bin offen für andere Ideen, mag es gern mich auszutauschen – auch mit Fremden. Ich hab keine Berührungsängste. Doch mein Anspruch an ein gelungenes Miteinander ist geprägt vom zusammen sein, Freundschaft steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Auf einem hohen Niveau, verankert in mir  – in meinem Herzen. Meine Freundinnen und Freunde sind rar, es gibt nur sehr wenige, denen ich dieses Attribut „verleihe.“ Aus gutem Grund!
Wann wird aus der Gemeinschaft eine Freundschaft? Wo liegen die Inhalte? An erster Stelle kommt immer das Vertrauen und damit bin ich äußerst sparsam. Wie siehst du das? Kannst du mit gutem Gewissen vertrauen oder bist du auch so eine Skeptikerin wie ich? Und was macht den Unterschied – wer ist ein guter Freund und wenn ja, warum?
Zusammen sein

„Geh aus mein Herz und suche Freud“ – das ist ein altes Kirchenlied, ein bisschen mager für meinen Geschmack, doch die Anfangszeile bietet sich mir hier an:
Zusammen sein, das ist eine Herzenssache.
Sie ist verbunden mit Freud und Leid, ohne Licht gibt es eben keinen Schatten und ohne Tränen auch keine Freude!
Das muss im Leben alles zusammen sein. Mal heiter, mal bewölkt und dann auch wieder mit schweren Gewittern und Stürmen belastet.
Kannst du das aushalten?
Dieses zusammen sein in guten und in schlechten Zeiten ist und bleibt eines meiner zentralen Themen.
Ja, wie oben schon erwähnt: Aus gutem Grund.
Ein Paar wie hier auf dem Bild – eine der besonders schönen Figuren auf der Freundschaftsinsel in Potsdam – welches sich an den Händen hält und dem Wetter zu trotzen scheint, das wird heute immer seltener.
Überall auf der Welt leben die Menschen eher allein. Die Wohnungsnot ist auch ein Teil dieser Gesellschaftsform – noch in den frühen 80ziger Jahren war es eher die Ausnahme, dass jüngere Menschen alleine lebten. Es gab Wohngemeinschaften und natürlich Ehen. Haha – ich sage natürlich, obwohl ich damals auch allein lebte. Naja, so ist das mit den Steinen im Glashaus. Sorry!
Tür an TürÂ
Beziehungen zu leben, das Miteinander zu pflegen bedeutet nicht, dass wir zusammen leben wollen. Mir würde eine Gemeinschaft mit mehreren Generationen gut gefallen. Doch ist das machbar? In meiner Hausgemeinschaft leben wir Tür an Tür – also nicht wie bei „living next door to Alice.“ Smokie singt: 25 Jahre lebte ich Tür an Tür mit Alice voller Sehnsucht – das geht dann doch zu weit.
Es ist meine Freiheit zuzulassen, mich zu verbinden und mich genauso wieder zu lösen. Der Zug des Lebens (den kennst du) – der fährt und hält an, Leute steigen ein und aus. Das ist sehr wahrscheinlich ein normaler Prozess – das Zusammensein überdauert nicht alle Momente und manchmal ist es gut, loszulassen.
Ich wünsche dir sehr, dass du Vertrauen fühlen kannst, du eine Schulter zum Anlehnen findest und es dir gut geht – mit dir selbst und im Zusammensein mit ein paar Seelenverwandten.
In diesem Sinne – fühl dich umarmt (wenn du magst),
herzlichst deine Katrine
