Gemeinschaft als Luxusgut: wo steht der Generationenvertrag?

Genuss Gedanken 10.10.2015 keine Kommentare

Die Großeltern sitzen am Küchentisch: Opa liest knisternd die Zeitung und Omi schält die Kartoffeln. In der Wiege liegt ein Neugeborenes, bewacht von Dackel Tondo. Die anderen Kinder; Thomas 16 Jahre, Jan 14 Jahre, Luise 12 Jahre und Annika 9 Jahre holen die Bücher aus den Ranzen. Es ist Mittagszeit!

So könnte das Leben in einer Patchworkfamilie aussehen oder auch in einer Szene aus den 1970ziger oder 80ziger Jahren. Früher war es normal, dass sich alle um einander kümmerten. Alle zusammen hielten und die Gemeinschaft das ausmachte, was das Wort in sich trägt: eine Gruppe von Menschen lebt in der Ursprungsgemeinschaft; dem Zusammenleben. Diese Gruppe gibt den beschützten Rahmen für Inhalte, Um+Versorgung sowie Lebensraum.

Heute leben viele Menschen allein, egal ob jung oder alt! Mit dem Unterschied, dass sich „die Alten“ dieses Leben nicht (immer) aussuchen. Ja, die Jungen auch nicht zwingend, aber eher betrifft dieses Leben die Generation der Rentner. Das liegt an der Veränderung der Lebensräume: in den Städten ist weniger Platz als auf dem Land, doch dort gibt es die Arbeitsstellen. Das Recht auf eigenes und freies Leben, ohne Zwänge und ohne Familienrat. Dafür wird das Recht auf Kitaplätze eingefordert und die Bezahlung der Elternzeit.

Schöne neue Welt? Oder eher eine Form der egoistischen Entwicklungen? Jeder lebt sein Leben und das Leben der Anderen ist nicht wichtig. Respekt vor dem Alter, den Eltern und Großeltern – ein Fremdwort? Oder einfach so verloren gegangenen? Wann haben wir das letzte Mal gemeinsam stundenlang zusammen diskutiert?

eine Sesselgruppe mit Ausblick

Kann es gelingen, heute und in Zukunft wieder an einem Strang zu ziehen? In dieser Zeit, in der die Generation 70plus die neuen Fünfzigjährigen stellen! Oder sind heute die Alten die Egoisten, die keine Kinder hüten wollen und sich die Zeit nach der Erwerbsfähigkeit auf Luxusschiffen und am Strand von XY versüßen lassen?

Jetzt im Herbst kommen mir viele Gedanken zu diesem Thema in den Sinn. Viele ältere Menschen sterben im Winter, das liegt nicht nur am Väterchen Frost. Einsamkeit ist ein ekliger Begleiter.

Wohin führt der Weg? Wer kümmert sich um wen? Bei uns in der Familie ist das eine einfache Frage: wir kümmern uns um uns und sind auch in schwierigen Zeiten für einander da. Nein, nein, das ist nicht immer so gewesen; doch jetzt wird er emotional und liebevoll eingehalten; der gemeinsame Weg!

eine steile Treppe mit Blick zum Himmel

 

Meine Idee ist es, den Faden der Beziehungen nicht reißen zu lassen. Meine Hand ist da am Puls der Zeit, auf Lebenszeit, damit die permanente Veränderung nicht als Schicksal des Älterwerdens einsam macht. Denn eins ist sicher, die Welt wird immer die gleiche sein, doch die Selbe bleibt sie nicht!

Katrine Lihn – mit einem Hoch auf die geistige Beziehung…

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