Gute Tradition: ich flieg den Besen und Du bringst den Maibaum – wie ich das Leben liebe!

Genuss Salon 30.04.2015 keine Kommentare

Zu gut erinnere ich mich, als der bunt geschmückte Maibaum vor meinem Fenster stand. Ach, was für eine der wundervollsten Liebeserklärungen meines jungen Lebens. Zu schade, dass ich davon keine Fotos habe. Ja, das war noch zu der Zeit, als es nicht mal mobile Telefone gab. Ha, die Wählscheibe knarrte noch; Du liebeliebe Zeit das ist soooo lange her. Die Zeit vergeht und saust dahin – 

– wie die Wolken, schnell und immer schneller. Mal lacht die Sonne, mal trüben die Wolken; seien wir also gegenwärtig, denn die einzige Wirklichkeit ist das Jetzt. Und morgen, ja da beginnt der schöne geliebte Mai und mit ihm

Jetzt ist Wirklichkeit

begrüße ich das alljährliche Frühlingserwachen. Heute Nacht treffen wir uns auf dem Brocken und tanzen um das Feuer. WIR, die Hexen! Wir tanzen mit dem Teufel und wenden das Schlechte von Euch ab. So will es die Tradition des Volksmundes. 

Ebenso verhält es sich mit der Fruchtbarkeit: der Tanz am ersten des fünften Monats um die bunten hochaufragenden „Maibäume“ bringt Glück und Segen. Fruchtbar wie das Korn erblüht neues Leben und alte Verbindungen werden erneuert – jede Angebetete erhält einen schön geschmückten Birkenstamm vor ihrer Tür oder wie damals in meinem Fall; vor dem Fenster.

Hausgemachtes Gebäck zu Maibowle

Im Sinne der alten Bräuche gibt es deftiges und herzhaftes Essen: Wurst vom Grill und den in allen Bundesländern geliebten Kartoffelsalat, mal mit Mayonnaise, mal mit Essig und Öl. Die gekühlten Bierfässer stehen zum Anschlag bereit und die Weinfreunde laben sich am französischen Rosé.

Zwischen Hexentanz und Smartphone back ich einen Kuchen im alten Stil, ähnlich wie der Blechkuchen vom GenussSalon des vergangenen Samstags.

Ricottacreme – früher gab es Quark

Zwei Stück Butter in einem Topf schmelzen, 600gr Mehl und 250gr Zucker dazu geben und mit den Händen zu einem Streuselteig verkneten.

Ein Backblech gut buttern und 2/3 des Teiges darauf drücken, das dauert einen kleinen Moment und die Bröselei kleben an den Händen: nicht aufgeben, der Aufwand lohnt sich!

Bei 180 Grad Ober- und Unterhitze gut fünfzehn Minuten backen.

200gr Puderzucker, 4 TL Vanillezucker, 1,5 Päckchen Vanillepuddingpulver* (eijeiei: das muss eben auch mal wieder sein, ups…) mit 750gr Ricotta, 3 Eiern und 100gr flüssiger Butter mit den Quirlen des Mixers gut aufschlagen. Auf den vorgebackenen Boden streichen und dann nach Lust und Laune mit 500gr Obst belegen. Darauf den verbliebenen Streuselteig „streuseln“ und weitere fündundvierzig Minuten backen.

Ich serviere dazu geschlagene süße Sahne – weil’s Liebe ist!!

           Katrine
Lihn – der rote Besen ist geputzt

* Puddingpulver gehört nicht zu meinen Standards, aber in den alten Rezepten kommt es immer zum Einsatz: es ginge natürlich auch (besser) mit einem Esslöffel Stärke, einem Eigelb und einem Esslöffelzucker und dem Mark von zwei Vanilleschoten – na dann viel Freude beim Backen

Gute Tradition: ich flieg den Besen und Du bringst den Maibaum – wie ich das Leben liebe!

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