Neue Impulse am Tiefen See: Architektur trifft Erdbeersauce!

Genuss Salon 22.03.2015 keine Kommentare
Von der Suite 32 schauen wir auf den Tiefen See

Mit Erlaubnis meiner großartigen Gäste des heutigen Abends sage ich mit allem aufzubringendem mitternächtlichem Lächeln mein Lampenfieber ist gesunken und ich habe mich in der Schar dieser dreizehn Gäste maximal wohl gefühlt!

DANKE! Ja, es ist immer wieder eine Herausforderung neue Menschen zusammen an einer Tafel zu versammeln und das Essen zu servieren. Im Waveboard Boardinghouse in Potsdam ist der Raum großartig, die Küche eher nicht vorhanden und doch wage ich mich an diese Abende, wie der Schauspieler an jede neue Inszenierung.

Heute ist die Tafel besonders lang

Der Vorhang hebt sich, wenn sich die Tür öffnet und ich in der Mitte der Gäste stehe: das Stück beginnt. Ohne Theater und doch ist jeder Abend auf’s Neue eine Premiere – die der Gäste und auch meine. Schön, so schön, wenn sich bekannte Gesichter zu „fremden“ gesellen. „Ich koche sehr gern“ sagt eine Dame aus Berlin „gern bewirte ich viele Gäste“ sie schaut mich eindringlich an „aber Ihren Mut hätte ich nicht. Hier in dieser Umgebung und ohne die Gäste zu kennen.“ Sie nimmt meine Hand, drückt sie und lächelt. 

Ich bin glücklich! Meine Idee wird angenommen und die gute Stimmung greift auf alle Anwesenden über. Da wird gefragt, erzählt und viel gelacht. So hab ich das gern. 

Einen Salon öffnen, ist deutlich anders als ein Restaurant zu führen. Es ist sehr persönlich, auch wenn wir heute (mich eingeschlossen) zu Gast bei Svenja Korff im Boardinghouse sind. Grad diese Möglichkeit macht den Reiz aus. Es ist neu und anders – heute bei unserem zweiten Abend in der Kulturmeile.

Für dieses Frühlingsmenü habe ich mich sehr viele Gedanken gemacht. Klar, ich überlege immer extrem detailliert was ich servieren kann. Mit einer kleinen Küchenzeile, zwei Platten statt fünf Kochstellen und einem Ofen statt zweien wie bei mir zuhause, leiste ich mir weder Extravaganzen noch Experimente.

Geräucherte Forelle zu Salat mit verschiedenen Eiern

Die Forellen aus der alten Heimat kommen mit frischem Salat und gekochten Eiern als Vorspeise auf den Tisch. „Schauen Sie sich die Eierhälften bitte genau an!“ Heute möchte ich die Runde noch mehr einbinden in den Genuss. „Die rote Sauce ist eine neue Kreation. Wer kann mir sagen, wo nach sie schmeckt?“

Frisch mit scharfer Note: Erdbeere trifft Meerrettich

Die Gäste plaudern munter. Die Berliner sind gute zwanzig Kilometer gefahren und freuen sich über meine Ideen und der Austausch findet wie von Geisterhand statt. Ach, es ist wundervoll und macht mich so fröhlich. Menschen zu verbinden und neue Ideen in diese kleine Genusswelt zu bringen, das ist mein Wunsch und heute gleichwohl das Ziel.

Der bunte Salat wirft Fragen auf

Eine liebe Weggefährtin schmunzelt „Du kaufst jetzt schon Erdbeeren?“ Ja, sie kommen tatsächlich nicht aus Brandenburg, sondern sind aus einem Gewächshaus in der Nähe Hamburgs. Ãœber den Tisch wirft sie charmant ein „wir kennen uns doch schon ewig!“ Ich muss lachen, wenn ewig neun Jahre sind, dann stimmt das.

Der Kalbsbraten aus dem Ofen mit heißer Kräutersauce zu Kartoffeln in Olivensauce wirft viele Fragen auf. Hach, ich habe ihn vorbereitet und hier im Ofen zu Ende gegart. Er ist rosa und schmeckt wundervoll leicht. Leider habe ich vergessen eine Foto zu machen, ups!

Mit Keks und Löffel im Himmel der süßen Lust

Zum Ricotta-Sahne-Limetten-Dessert überlegen wir gemeinsam, dass es großartig wäre „nebenan“ Espresso zu bestellen. Ach herrje! Beim nächsten Ma(h)l bringe ich den alten italienischen Topf mit und wir brauen uns einen, einen Braunen; versprochen!

Die Gespräche schlagen Kapriolen; über Häuser und Straßen, Infrastruktur und das Nachtleben. „Babelsberg?“ fragt die Neu-Potsdamerin „das ist doch da auf der anderen Seite?“ Wir schauen sie an und sagen wie aus einem Mund „ja das ist toll, aber anders. Eben Babelsberg.“

Die Auflösung der Erdbeersauce war übrigens einfach. Die Damen haben es gleich geschmeckt: es ist der Meerrettich, der die Schärfe bringt.

„Wir kommen sehr gern wieder. Das ist eine fantastische Idee, so ein Salon!“ Ach, ich bin ganz gerührt und auch ein bisschen stolz. Berliner treffen Potsdamer und Niedersachsen, neben Sachsen und einer munteren Kölnerin.

               Katrine
Lihn – gute Nacht und auf Bald!

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