Land in Sicht (Pressedinner in Winterhude)

Genuss Salon 19.01.2016 keine Kommentare

gedeckter TischWarum schmeckt „einfach“ eigentlich so gut? Wir sitzen an der Tafel in Hamburg Winterhude und die Journalisten schauen mit wachen Augen und strahlendem Blick auf ihre Teller. „Das ist eigentlich ziemlich simpel“, sagt die Dame vom NDR und schaut mich fragend an. JA! Das ist genau der Punkt; denn Landküche mit Erinnerungen lieben die Menschen. Es schmeckt nach Heimat und manchmal auch nach Kindheit. Meine traditionelle Küche mit den Einflüssen meiner Mutter und Großmutter ist immer wieder unverkennbar.

Allerdings fühle ich mich nicht nur der Familientradition verpflichtet, sondern meine Ideen der frischen Landküche, würze ich mit regionalen und saisonalen Produkten vom Feld, Wald, Wiese, Seen und Meer um auch den Slow Food Anspruch abzudecken. Seit vielen Jahren bin ich Mitglied dieser weltweit organisierten Gruppe. Der gastrosophische Hintergrund bei meinen Salons wird mit lebensphilosophischen Erkundungen abgeschmeckt. Zu jedem Ma(h)l gibt es ein sehr spezielles Thema, welches den Abend begleitet. Dabei geht es um zentrale Lebensfragen; Achtsamkeit beispielsweise oder wie wir mit uns und unserer Zeit umgehen.

Eier im KochtopfWann, wenn nicht jetzt ist der Zeitpunkt gekommen um Essen als Netzwerkfaktor einzusetzen. Ein Gesprächssalon, der zum Nachdenken anregt. Die Nahrung wird seit einigen Jahren immer mehr zu Stilfrage. Sag mir was Du isst und ich sage Dir, wer Du bist. Schauen wir also gemeinsam über den Tellerrand und sprechen darüber, was uns gefällt, was uns schmeckt und was uns woran erinnert. Die Diskussionen um billige Produkte, um Knasthühner sowie Ekelfleisch sind mein Ding an diesen Abenden allerdings nicht.

Mir geht es um Pläne, um Träume und Räume der Gedanken. Die Zeiten der „alten Salons“ sind lange vorbei, deshalb biete ich eine Gesprächsform an, die sich an interessierte und muntere Bürger richtet. Die sowohl gern essen, als auch gern sprechen oder sich einfach unterhalten möchten. Im besten Sinne, denn zuzuhören ist eine gute Form des Unterhalten werdens. Dazu passt die Landküche besonders, da sie Ruhe vermittelt: die Produkte vom Markt werden gewaschen, gesäubert und entsprechend zubereitet. Das dauert seine Zeit! Wir sprechen nicht von Fertigdingsbums, das eben nebenbei in der Mikrowelle erwärmt wird.

ein gekräutertes Stück Roastbeef im OfenIn der Einfachheit liegt für meinen Geschmack das Geheimnis. Wenn eine Mohrrübe oder wie es in Hamburg gepflegt gesagt wird, eine Wurzel, blanchiert und leicht gewürzt auf den Teller kommt, dann ist das Ahaerlebnis groß.

Für gutes Fleisch gilt das ebenfalls. Glückliche Tiere, die in Freiheit leben, Gras fressen und sich munter mit ihren Artgenossen tummeln können, geben dem Braten, dem Steak oder dem Gulasch einen gänzlich anderen Geschmack. Zurzeit ist es so, dass solche Produkte (nur) in ausgesuchten Lebensmittelgeschäften zu haben sind, schade! Aber, Herrschaften, das ist wirklich selbsterzeugtes Menschenelend. Wer wollte denn das Geiz geil ist? Wer wollte das ALLES immer und zu jeder Zeit verfügbar is(s)t – na?? Ãœber bodenständige Küche wurde jahrelang die Nase gerümpft! Nun erleben wir etliche Trends von vegan, über paleo zu low carb. Was davon zu halten ist? Das möge bitte schön jeder in seiner Küche für sich entscheiden.

Meine Liebe zur regionalen Landküche ist mehr als zwanzig Jahre alt. Ich freue mich an Vielseitigkeit des Genusses und kaufe was es gerade gibt. Äpfel zu Roter Beete, Möhren mit Wirsing und Birnen mit Nüssen. Alles munter mit einander in der Küche vereint. Denn, was jetzt Saison hat, passt zusammen. Probieren Sie es aus! Und klar ist doch auch, dass ich kein Kostverächter bin und mir gern mal eine Mango gönne, Kiwis in den Salat gebe und im Kühlschrank eine Horde Limetten mit Zitronen liegen.

Es geht um den Genuss, das Essen und das Miteinander. In diesem Jahr wünsche ich mir noch mehr Erzeuger an meiner Tafel. Hier im Norden aus dem Alten Land, dort am Elbstrom mit Streuobstwiesen, Gemüse und Kräutern werde ich mich im Frühling umschauen. Bereits auf den Hamburger Wochenmärkten lernte ich einige Erzeuger kennen, doch es gibt noch viel für mich zu tun.

eingepackte Gläser mit GeleeAn dieser Stelle sage ich darum auch noch einmal ein herzliches Dankeschön, an die Damen und Herren von der Hamburger Presse, die mir an diesem verschneiten Dienstag ihre Aufmerksamkeit schenken. Mit Unterstützung in den Medien für meine Gesprächs Salons abgeschmeckt mit der wahrhaftigen und einfachen Küche werden in den nächsten Wochen und Monaten hoffentlich viele, sehr viele, ganz viele Gäste meine Tafel(n) bevölkern.

Und bitte liebe Lesegemeinde denken Sie daran, ich suche auch in Hamburg nach Genussfreunden, die mir die Tür öffnen um als Gastgeber für einen Gesprächssalon zur Verfügung stehen: das wird wundervoll!

Ich freu mich drauf – Ihre Katrine Lihn

Land in Sicht (Pressedinner in Winterhude)

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