Mein lieber Schwan

Genuss Gastrosophie 03.05.2016 keine Kommentare

Marmorpalais im Neuen Garten

Die Lust und der Genuss sind von jeher untrennbar für mich. Das gilt ebenfalls für meine Begegnungen mit den Menschen, der Kultur und dem Land. Jetzt zeigt sich der Frühling in seiner vollen Pracht, seit dem ersten Mai ist es wundervoll sonnig und warm. Die Leute schwärmen aus, sitzen in den Parks und Straßencafés und lassen es sich gut gehen. Das Eis schmeckt und macht mein Leben cremig. Heiterkeit schwingt durch den Neuen Garten in Potsdam.

Bei meinen regelmäßigen Umrundungen des Heiligen Sees bin ich immer wieder von der Schönheit des Marmorpalais fasziniert. Wie mag es wohl zu Zeiten Friedrich Wilhelm II gewesen sein? Gab es rauschende Feste und lustwandelnde Herrschaften? Die Speisen wurden damals vom Land herbei gebracht. Essen spielt in allen Epochen eine Rolle und wird bereits bei den frühen Wandmalereien unserer Vorfahren abgebildet. Ab dem 19. Jahrhundert spielen Speisen auf Gemälden eine Rolle. Heute steht das Essen im Wandel und die Traditionen kommen in’s Schwanken. Dennoch gibt es aus meiner Sicht, in meiner Umgebung und bei den Jüngeren wieder Lust auf gemeinsames Einkaufen und Kochen. Gut so!

Spargelquiche

Ohne Essen kann es kein Leben geben. Ohne Genuss schon! Mein Leben widme ich der kompletten Bandbreite, vom Land, über die Böden, dem Einkauf sowie der Idee, dass Essen Kommunikation und Sinn stiftend ist. Die gemeinsame Tafel ist der Schlüssel für politische und private Entscheidungen. In Ruhe zu überlegen, einen Tee zu trinken und dann wenn der Bauch glücklich genährt ist, lässt es sich vortrefflich diskutieren und entscheiden!

Mich beschäftigen Essen, Sinnfragen plus die entsprechende Lektüre permanent. Im Hier und Jetzt mit der Gastrosophie. Ja, das schmeckt mir, macht mich neugierig auf mehr. Andere Ideen, andere Menschen und Kulturen. Warum haben wir Lieblingsspeisen und mögen Manches so gar nicht. Ist das ein Wohlstandsthema oder eine Frage der Sozialisation? Früher hieß es in den meisten Familien, es wird gegessen was auf den Tisch kommt, von wegen rummäkeln. Die Geschichte des Suppenkaspers lehrt uns jedoch, dass es zu allen Zeiten „meine-Suppe-ess-ich-nicht“ gegeben hat. Heute sehe ich das Ãœberangebot als Falle an; denn während meiner Veranstaltungen und Vorträge erlebe ich immer wieder, eine Art Unsicherheit: was kann ich denn kochen? was ist gut? wovon soll ich lieber die Finger lassen? Ratlosigkeit im Ãœberfluss!

Um sich mit diesen Themen vertraut zu machen, ist es gut eine Liste aufzustellen: was mag ich besonders, was gar nicht. Dazu passt die Frage: was gibt es zu welcher Jahreszeit hier bei mir in der Region? Ich halte Nichts von Dogmen und deshalb gibt es in meiner Küche auch Zitronen sowie andere Südfrüchte. Konsequent bin ich bei Gemüse und kaufe auf dem Wochenmarkt, meistens 😉

Kanal mit BootMein immer wieder kehrender Appell lautet; frisch kochen, regional einkaufen und dann einfach machen. Es ist weder teuer, noch kostet es viel Zeit. Wer das nicht glaubt, bucht mich für einen Kurs in seiner Küche, seinem Büro oder wo-auch-immer. Mein lieber Schwan, es kann doch wirklich nicht wahr sein, dass die gelebte Ernährungspraxis so brach liegt. Auf los geht’s los!

Viele gute Ideen reifen während meiner Spaziergängen, die ich sehr gern (ab und zu) in Begleitung genieße. Weiterhin plane ich für die kommenden Wochen Picknicks und Landpartien. Wer is(s)t dabei? Ich freue mich sehr auf alle Gäste; die Neuen, die Wiederkehrer und natürlich auf meine Freunde zu wundervollen, heiteren und launigen gemeinsamen Stunden!

Eure Katrine (Lihn) mit einem Zitat von H.v.Hoffmannsthal

„Ein Sonnenstrahl kann einen anderen Menschen aus mir machen.“

 

 

Mein lieber Schwan

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