Mythen der Esskultur

Genuss Diversität 01.06.2022 2 Kommentare

Immer wenn der erste eines Monats auf einen Mittwoch fällt, gibt es meine Genussbotschaften und die Kolumne zugleich: Mythen der Esskultur werden im Juni auch ein Thema sein. Mythen überhaupt – ist ja klar, Geschichten, Erzählungen werden aus solchen gemacht; Botschaften ein bisschen auch. Verstehst du das? Ich frage aus einem tieferen Grund; denn zu verstehen ist viel mehr als umzusetzen und zu hören. Das ist heute mein „Newsletter-Thema,“ hast du schon reingeschaut?

 

 

Wie frei isst der Mensch

Mythen der Esskultur

 

Dogmen und Einflüsse von außen prallen an mir ab. Ich entscheide was auf meinen Teller kommt, das Thema hatten wir grad. Gleichwohl lassen sich gewohnte Ernährungsvorlieben ändern, manchmal passiert dies einfach so. Wie jetzt? Viele Speisen, die ich früher liebte, kann ich heute nicht mehr essen. Mein Bewusstsein für bestimmte Produkte hat sich komplett geändert. Das liegt nicht an einem wie auch immer genannten Hype, oder der politischen Ausrichtung vegan als beste Grundlage zu sehen, sondern an meiner inneren Veränderung. Frei entscheide ich mich, denkt der Kopf, doch das Unterbewusstsein sagt: Stopp – nein!, das kann ich nicht essen.

Wie frei isst der Mensch?, ist eine sehr ernste, intensive und auch persönliche Frage. Früher (wann das genau war, kann ich gar nicht sagen) liebte ich eine besondere Form der „cross-over-Küche.“ Italienisch mit asiatischen Einflüssen, französische Tarte mit deutschen Zutaten, griechisches Lamm und spanische Tapas zu einem knackigen Riesling. Puh!

Heute stehe ich vielen Genüssen sehr offen gegenüber, zugleich höchst nachdenklich! Vegan lehne ich nicht ab, mich nervt jedoch der erhobene Zeigefinger und dieser Prozess des Geldmachens. Es geht den Herstellern in den selteneren Fällen um das Wohl des Konsumenten, eher um ihr eigenes namens Rendite. So funktioniert der Handel und die Verbraucher:innen werden wie so häufig an der Nase herumgeführt – freundlich ausgedrückt. Echte Diversität, eine moderne und artgerechte Landwirtschaft sind seit mehr als zwanzig Jahren ein ungeklärtes Thema – so eine Art heiliges Kalb.

 

 

Mythen der Esskultur

Das Leid der Nahrung, dieses Alles immer kaufen zu können hat mir den Genuss an vielem verdorben. Hummer? Nein, kann ich wirklich nicht mehr essen. Die Tiere lebendig in kochendes Wasser zu legen macht mich allein bei dem Gedanken ganz schwindelig. Und nochmal, es geht hier nicht um den Geschmack, sondern um den nachdenklichen Ansatz. Ich stehe nicht für neue Ess-Ideologien, dennoch geht es ums Nachdenken, der ethisch-philosophische Fragen. Du bist was du isst, das ist absolut meine Überzeugung. Du kannst dich jederzeit gut und frisch ernähren, mit Geld hat das mal gar nichts zu tun, aber mit der eigenen Einstellung und ein bisschen Mühe. Lassen wir also die Mythen der Esskultur an unsere Tische, besprechen, klären und diskutieren wir Vorlieben und Abneigungen.

 

Die Kultur des gedeckten Tisches

Die kindliche Prägung ist in dir. Da kannst du noch so zappeln und das gern verneinen wollen. Ja und auch die Wissenschaft irrt sich. Du brauchst gar nicht meiner Meinung zu sein, eines steht jedoch fest: In den vergangenen dreißig Jahren haben Essen und die Kultur des gedeckten Tisches rapide abgenommen. Mahlzeiten finden selten gemeinsam statt – gekocht wird im Fernsehen. Uiiii – schmeckt mir nicht, ist nicht zu ändern. Ich möchte es gern anders und lebe das auch. Für mich ist zu kochen wie zu lieben – nur einfacher.

 

Kauf einfach ein und lass die Finger vom Fertiggedöns

Klar ist es einfacher ein Fertiggedöns in die Mikrowelle zu schieben statt sich einen Salat zu schnipseln, Kartoffeln und Möhren zu schälen etcetera. Und nein, von mir gibt es keinen erhobenen Finger, eher Ideen und Impulse. Im Grunde kann es mir vollkommen egal sein, wie du dich ernährst – ist es aber nicht. Warum? Na, das weißt du selbst.

Speisetabus liegen mir nicht, ich handele für mich und stelle mich gern kontroversen Fragen. Als Freundin, Kundin oder Interessierte begegne ich dir mit offenen Armen und ich sehe es als meine Aufgabe an, ein bisschen aufzuklären. Es ist so komplett nervig, dass in der Lebensmittelindustrie so viel gelogen wird. Wusstest du beispielsweise, dass der viel gelobte und milliardenfach verkaufe „Philadelphia“ gar kein Frischkäse ist? Dass all seine Nachahmer-Produkte mehr Milch und Rahm enthalten als der „Favorit des Kühlregals.“ Wenn dir das Produkt schmeckt ist es fast egal, mir geht es um die Mogelei, denn der Top-Seller wird aus Molke mit billigsten Zusatzstoffen gerührt – es handelt sich um eine Frischkäseart, ein echter Frischkäse ist er (leider nicht) – dennoch ist er der Teuerste unter den Aufstrichen. Mythos der Esskultur – wenn es teuer ist, muss es gut sein. Leider nein!

 

Was ist zu tun

Das Essen-Bewusstsein, das Verhalten des Einkaufs sind zu überdenken. Grade jetzt steigen die Lebensmittelpreise und es geht ein Aufschrei durch unser Land. Wer günstig essen möchte, der muss kochen. Hilft nix! In diesem Kontext empfehle ich einen Artikel aus dem Stern, Sebastian Lege redet über „Falsche Ernährung!“ Lohnt sich.

Die Mythen der Esskultur sind weit verzweigt, schaff du dir ein eigenes Schlaraffenland. Das wird nächste Woche mein Thema – Essen was Spass macht! Buntes kommt auf den Teller und ist trotzdem oder gerade deshalb gesund. Finde es heraus – du kennst ja den Weg zu mir.

 

Katrine – im Sommermodus

Mythen der Esskultur

2 thoughts on “Mythen der Esskultur

  • 1. Juni 2022 at 10:34
    Permalink

    Liebe Katrine
    Bleib bitte weiterhin eine Aufklärerin!!!

    Reply
    • 1. Juni 2022 at 10:55
      Permalink

      Liebe Ulli,

      Dankeschön und ja, ich glaube das soll wohl so sein.
      Sonnige Grüße in den Juni!

      Reply

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