Gönnen wir uns etwas Ruhe, in einem „Deep Talk“ – einem Hintergrundgespräch gibt es Botschaften des eigenen Seins. Letzte Woche, zum Tag der Deutschen Einheit, saß ich im Hans Otto Theater. Ich liebe es abzutauchen, diese besondere Form des eigenen Eskapismus ist eine meiner lieb gewonnenen Fluchten. Doch, Obacht!, manchmal gehen die Themen unter die Haut, wenn die Komödie dir nahe kommt, ja, dann ist es Zeit für ein Gespräch – in der Tiefe!
Hintergrundgespräch
Um es kurz zu machen, der Theater Abend war eine Bereicherung: „Wir sind auch nur ein Volk,“ hat mit viel Schwung und einer gewissen Komik mein Herz erreicht. Und wie schon letzte Woche erwähnt, glaube ich an das Miteinander, aber nicht, an eine gänzliche Verschmelzung. Die muss es für mich auch gar nicht geben. Sich über die eigene Herkunft im Klaren zu sein, das hilft. Dazu hören viele Punkte, wie Sozialisation, Landschaften und vor allem auch, die eigenen Hintergrundgespräche. Woher kann ich wissen, wer du bist? Also, sprechen wir darüber!
Im täglichen Leben kennen wir die sogenannten Hintergrundgespräche vor allem aus der Politik. Häufig auch als „Tuscheln“ kritisiert. Meine Art dieses „deep talk“ richtet sich jedoch direkt an dich. Es geht um den Impuls, sich den Dingen, die etwas bedeuten, anzunähern. Das kann in jedem Einzelfall etwas völlig anderes sein. Familie ist immer ein Kernthema. Finanzen sind nebulös und die Liebe, ja die steht häufig im Rampenlicht. Mein Hintergrund richtet sich heute an dich, dein Sein, dein Leben und das, was du dazu dringend benötigst. Wasser, Luft und Ernährung. Also dann …
Schmeckt’s
Sprechen wir über das Essen, den Genuss. Lassen wir die Politik lieber außen vor; widmen wir uns den gesellschaftlichen Themen der Diversität zum täglichen Miteinander. Gerade momentan laufen die Gespräche bezüglich der Ernährung – für meinen Geschmack – aus dem Ruder.
Schmeckt’s? Ist eine grundlegende Frage! Ist die Ernährung noch eine Privatangelegenheit, oder leisten wir uns eine Debatte über die Ohnmacht der Fleischküche? Ein nachhaltiger Speiseplan ist eine Gnade. Gesund. Abwechslungsreich, prall gefüllt mit Vitaminen und frischen Zutaten. So einfach, so gut. Wo liegt das Problem? Sehr wahrscheinlich brauchen wir (auch hier) eine Revolution. Die sollte nicht unbedingt still, jedoch friedlich sein. Mehr Obst, noch mehr Gemüse und Nüsse dafür weniger Fleisch. Es gilt zu erkennen, dass das keinen Verzicht darstellt, sondern eine Bereicherung. Guten Appetit!
Die Küchenkultur
Leider ist es wohl so, dass der Mensch an sich, gern an seinen Gewohnheiten hängt. Auch hier, ist Aufklärung ein Schlüsselwort. Also, führen wir ein Hintergrundgespräch! Verbote sind kontraproduktiv, es geht um Bildung, Einsicht und um Veränderungen! Eins steht jedoch auch fest, die Lebensmittelindustrie macht es den Verbrauchern sehr leicht. Die billigen Produkte und ich meine genau die, nicht die günstigen und auch nicht die Angebote, sondern wirklich „das Zeug,“ das ich zu tiefst verabscheue. Das ist immer das Ungesunde. Viel Zucker, Wasser und mit Zusatzstoffen versehen, dass es gar keinen Eigengeschmack mehr gibt. Warum ist das erlaubt? Eine echte Küchenwende kann es nur geben, wenn erstens mehr Transparenz in den Handel zieht, zweitens die Ernährungsbildung einen Stellenwert erlangt und drittens, der Mensch erkennt, dass es leicht sein kann, sich selbst wertzuschätzen. Schlechte Ernährung, keine Bewegung, zu viel Zucker, Fett und Fertiggedöns – schwups sitzen die kleinen und größeren Wehwehchen mit am Tisch. Prost Mahlzeit, statt gutem Appetit!
Du bist was du isst
Und ja, die Menschen leben in der Außenwelt. Das neueste von XY wird sofort gekauft, doch der eigene Körper, der wird zwar in die modische Klamotte gehüllt, aber was rein kommt? Egal! Du hast immer die Wahl, denn eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Du bist was du isst! Es kann einfach sein, gut, frisch und trotzdem bezahlbar. Und Finger weg von all den „Superfoods“ und den gnadenlos vermarkteten Ersatzstoffen! Es gibt reichlich Anregungen für gesundes Essen, Rezepte, die einfach nachzukochen sind und Wochenlisten für (d)eine Planung. Klick dich durch die weite Welt und garantiert findest du Speisen, die zu dir passen. „Weil du es dir wert bist“ – AUTSCH 😉 !!
Nächste Woche greife ich die Ernährung noch mal auf und serviere bunte Salate. Dazu nehme ich dich mit in das innere Zuhause!  Sprechen wir über Grundbedürfnisse und warum die eigene Ordnung für mich so wichtig ist. Los geht’s – alles Andere verschieben wir auf später.
In diesem Sinn freue ich mich auf den gemeinsamen „deep talk“ – möge das Miteinander gelingen.
