Der Kirschmichel sitzt auf seiner alten karierten Decke unterm Kirschbaum. Kennst du ihn? Er singt ganz leise vor sich hin, träumt sich weg in seine Heimat – in ein Sommerhaus. Wo es steht, dass weiß niemand. In seinem Herzen ist viel Platz für all diese Sehnsüchte, die Freuden und sein Gepäck ist immer leicht. Was brauchst du? Es geht – wie so häufig – um den inneren Rucksack. Deinen Lebenskoffer. Unterm Kirschbaum können wir philosophieren, uns Gedanken machen um das eigene innere Wohlsein zu erlangen. Oder uns zumindest ein wenig in das eigene Sommerhaus zu träumen. Für ein paar Stunden, vielleicht auch Tage, ohne Sorge. Begleite mich und sei einfach mal „sanssouci!“

Der Bodensatz bringt Wahrheit

Wenn du einmal ganz ruhig und achtsam mit dir allein auf einer Bank sitzt, am See, auf einer Wiese oder vielleicht sogar unterm Kirschbaum, schließe deine Augen und höre die Stille. Die eigene heilige Wahrheit kommt ohne Filter aus, das muss sie, sonst bleibst du bei der geschönten Darstellung. Der Boden der Wirklichkeit ist keine leichte Kost. Mir schmeckt Schwere, die bringt den Bodensatz ans Tageslicht. Mag ich!

Die Beschäftigung mit sich selbst kann im Sommer sprichwörtlich eine zu heiße Sache sein. Wie letzte Woche erwähnt, geht es jedoch darum, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben. Einige Geistesformen sind zuträglich, andere können problematisch sein, wie Wut, die wie Feuer brennt oder Angst, die komplett lähmt. Jetzt in der Hitze des Sommers könntest du versuchen, die Kunst der Ruhe zu erlernen. Klingt in der schnellen, digitalen Welt absurd? Naja, es sind die Gewohnheiten, die die Zweifel schüren. Eine Portion Mut wirst du brauchen, wenn du dich gegen „das Normale“ stellst. Komm zum Kirschmichel auf die Decke und wir sitzen still zusammen. Einfach so. Fühlen. Ohne Einflüsse von Außen. Kein Internet. Kein Telefon. Die Stille des Tages nur mit dem Zwitschern der Vögel, dem Rauschen der Blätter und vielleicht dem Plätschern des Wassers. Herrlich!!

Unterm Kirschbaum

Ruhe finden. Aufhören. Es ist im Grunde kein großes Ding und dennoch gehört dieses mit sich allein-sein zu einer der größten Herausforderungen. Auf dem Land sind die Gegebenheiten anders, häufig gibt es kein Internet, das Summen der Bienen ist Musik genug. Sagen die einen, die anderen sind fassungslos. Was tun allein unterm Kirschbaum?

Kreativität braucht Ruhe und Trubel. Die Mischung macht es für mich. Und auch wenn es seltsam anmuten mag, das ist keine Frage meines Alters *ääähmm? Nö! Das war schon immer so. Ich liebe die Stille. Seltener mag ich es laut. Ab und zu schätze ich ein Häppchen vom Luxuskonsum. Und Kino. Morgens Zirkus und Abends Theater, na, du weißt, wie ich das meine.

  Zeit verschwenden

Selbstverständlich ist mir bewusst, dass Menschen in unterschiedlichen Beziehungen leben. In Situationen mit viel Arbeit, emotionalen Bedürfnissen und Interessen, dabei geht es häufig um Anerkennung. Stille hat wenig Platz. Das Handeln in Beziehungsgeflechten ist in vielen Fällen selbstzerstörerisch. Von Achtsamkeit zu reden gehört zum guten Ton, das „ach hätte ich doch!“ nimmt dabei an Fahrt auf. Wer kann es sich schon leisten, Zeit zu verschwenden?

Das ist nächste Woche mein Kernthema, die Zeit trifft das innere Bewusstsein mit positiven Aspekten wie Vertrauen, Selbstachtung zu Blaubeerpfannkuchen. Schöne Mischung, oder?

Nun pack die Badetasche, wir treffen uns am See,

herzlichst deine Katrine

Ach und weil ich es versprach kommt hier noch das Rezept für das Kirschkompott: