Voll durchgedreht

Genuss einfach kochen 07.06.2023 keine Kommentare

Der Juni lockt mich nach draußen: Voll durchgedreht springe ich in den See. Jaaaaa, da staunst du und wie gut, dass es davon kein Foto gibt. Nur welche vom See und dem absolut traumhaften Drumherum. Im Sommer zeigt sich Potsdam von einer äußerst schnuckeligen Seite. Mancher Orts ist es ziemlich königlich. Immer wieder beeindruckt mich die Schönheit meiner kleinen Wahlheimat. Kulinarisches mische ich heute mit Extrazutaten. Magst du Buletten, Hackepeter und Hackbraten? Oder liebäugelst du mit gesottenen Hackbällchen? Voller Schwung mal durchgedreht, mal mit dem Messer gehackt. Los geht’s!

 

 

Durchgedreht der bessere Wahnsinn

 

Essen ist und bleibt in aller Munde. So hätte ich es jedenfalls am liebsten und darum dreht sich mein Glücksrad um die feinen Speisen genauso wie um einfache Hausmannskost. Einfach kochen mit den besten Zutaten, da läuft mir beim Schreiben das Wasser im Mund zusammen. Naja, ein bisschen „durchgedreht“ darf’s schon sein. Ich halte es da gern mit Albert Einstein: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“

Da dreh ich doch gleich doppelt so gern eine Runde mit dem Wolf, also dem … na du weißt schon. Reden wir über Hackfleisch, das Faschierte – wie die Österreicher sagen – ist ein Muss in meiner Küche. Die echten Buletten, die es früher gegen Mitternacht in der Kneipe gab, mit Bier und Schnaps, die haben sich ein bisschen aus meinem Leben verabschiedet. JA!, gemeinsam mit Kneipe und Schnaps. Schade und dennoch bin ich sehr glücklich über meine Jahre in Köln, in der Kneip op’da Eck. Plötzlich wie von Zauberhand schwirrt mir das Lied der Höhner durch den Kopf – Echte Fründe!  Lange her, doch unvergessen. Genug! Zack zurück zum Hack.

 

Mein persönlicher Hackathon

Es ist eine Frage des Geschmacks und des Fettgehaltes. Wer es mager mag, nimmt Rinderhack, gemischt mit Schwein hat das Fleisch einem höheren Fettanteil, dadurch ändert sich auch der Geschmack auf die Zunge. Ich kaufe zu 90% reines Rinderhack für Bällchen, Bolognese und Eintöpfe. Kalb, Lamm, Huhn und Wild sind meine Spezialisten, sie sind besondere Köstlichkeiten für ausgefallene „Hackathons“ – kennst du dieses herrliche Kofferwort?

Eine ganz besondere Spezialität sind kleine Bällchen aus Lachs, Kabeljau sowie die ultrafeine Variante „Des badischen Hechtklößchens.“ Hack ist eben längst nicht gleich Hack!

 

 

 

Voll durchgedreht

 

Bei all den Köstlichkeiten muss ich unbedingt den „Lustigen Bosniak“ erwähnen, der ist verboten, wie alle Speisen rund um „Mohr“ und „Zigeuner.“ Diese ganzen großartigen Namen für besondere Speisen, die auf dem Sprachindex der bio-deutschen-sozial-woken-verhinderungs-Sprachler stehen, ich werde sie für immer in meinem Herzen tragen. Also den Bosniak, die Zigeuner und Mohren und all jene, die sich wegen der Verbotsfolklore verschleiern müssen. Aus! Jaja …

Die Weltlage, ganz besonders die deutsche, passt zum voll durchgedreht Thema einsa! Manchmal denke ich, dass den Deutschen so eine Art von Masochismus auf der DNA liegt und schwups kommen mir Gottlieb Biedermann und die Brandstifter in den Sinn. Ein Lehrstück ohne Lehre vom mir verehrten Max Frisch.

Ach du gute Güte, du merkst es schon: Ich kann nicht einfach nur über’s Essen sprechen. Ohne Küchentisch-Philosophie schmecken die schönsten Speisen nur halb so gut. Das bunte Narrativ ist und bleibt mein ständiger Begleiter.

 

Die Königsklasse

Zum Schluß gibt es noch eine Extraportion – das reine Hack. In Brandenburg wird es Schabefleisch genannt, anderer Orts ist es als Tatar bekannt. Beste Qualität, kaum Sehnen und maximal 7% Fettanteil. Beim Durchdrehen wird auf eine feinere Einstellung geachtet. Das Tatar ist die Königsklasse vom Rind und wird sehr gern (auch von mir) roh mit Ei, Senf, Salz, Gürkchen, Voll durchgedrehtWorchester sowie einem Löffelchen Cognac vermischt. Maiskölbchen, Kapern und ein sehr frisches deftiges Brot passen perfekt. In Köln trinken die Herrschaften ein „lecker Kölsch“ dazu, in Österreich wird das Tatarbrot als Beet-Tatar mit Petersilie meist auf Eis serviert. In großen Gläsern kommt ein samtiger „Umathum“ dazu. Ein vollmundiger Roter, den mag ich sehr. Gaumenfreuden der allerfeinsten Art – herrliche Einstimmung auf die nächste Woche.

Sprechen wir über die Rettung der Welt, das gute Biogemüse oder bevorzugst du  Regionales vom Bauern deiner Wahl? Es ist wie bei so vielen Entscheidungen (momentan) eine intensive Auseinandersetzung mit dem Weltgeschehen. Und dazu würde mich ganz besonders interessieren, wo du deine Eier kaufst, welche Sorte/Größe bevorzugst du? Was kostet eine 10er Schachtel? Lass es mich bitte in den Kommentaren wissen – DANKESCHÖN!

 

 

Deine Katrine – treffen wir uns auf eine Scheibe Beef-Tatar

 

… ach und die versprochenen Tarteletts gibt es nächste Woche mit Rezept. Sie sind auf der Collage zu sehen, drei kleine Herzen mit einer leichten Creme. Die sollte viel „roter“ sein …

Voll durchgedreht

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