Geistig rein, seelisch tief: Die platonische Liebe geht auf den Philosophen Platon zurück. Gehen wir eine Beziehung ein, wir können uns sehr nah sein, uns lieben und dennoch kein Paar sein. Die platonische Liebe hat diverse Sichtweisen. Kennst du dich damit aus? Es gibt unterschiedlichste Lieben – grundsätzlich gilt, ein tiefes Gefühl der Verbundenheit zu spüren. Die Verantwortung, die die Liebe mit sich bringt, möchte getragen und gehalten werden. Bist du dazu bereit? Weder die Freundschaft, noch die tiefe Verbundenheit von wie-auch-immer Liebe kann ohne Vertrauen bestehen – das bedeutet eine Form von Konsequenz. Kein Larifari!
konsequente Leidenschaft
Loyal, respektvoll und ehrlich, diese Säulen tragen die platonische Liebe, wobei Platon selbst die körperliche Leidenschaft, den sexuellen Kontakt ausschloss. Zu lieben ohne zu kuscheln – eine besondere Art der Verbundenheit, ein Manifest der Freundschaft. Umarmungen und freundschaftliche Küsse inklusive. Na, du weißt wie ich das meine. Zu zweit bist zu weniger allein – warum umbedingt zu zweit? Ha, das habe ich gar nicht so festgezurrt, doch meist gibt es tiefe Freundschaften zwischen „Zweien“ – egal, ob gleichgeschlechtliche Freundinnen, gemischte Gruppen oder Männercliquen. Wobei die letztgenannten häufiger unterwegs sind – Rollenklischees? Vielleicht! So gar nicht mein Thema; heute geht’s um die platonische Liebe. Warum? Ja, das ist leicht zu erklären und auch wieder nicht. Ein Hoch auf die Widersprüchlichkeit – einfach kann jeder *grins!
Die Königinnen-Disziplin
Die Liebe, der Wunsch nach einem Zusammensein und vor allem auch, die tiefe Form der Anerkenntnis, das sind innere höchst komplexe Vorstellungen. Die Definition von Liebe besagt, dass sie durchaus auf geistiger Anziehung beruhen kann, das Körperliche hat zwei konkrete Fixpunkte: Erstens die Erhaltung der Spezies, diese Form der archaisch begründeten Fortpflanzung – auch die Aufrechterhaltung tradierter Werte. Zweitens die Lust, die körperliche Nähe, das Spiel mit und um die Reize.
Die Königinnen-Disziplin ist zu lieben, wen, wann und wie ich will. Das kann alles sein und nichts: Erotisch, gedanklich, rein platonisch – auch sinnlich. Der Bezug dieser Liebe umfasst Menschen, Kreaturen, auch Plätze. Selbst Gegenstände, Bücher – inhaltliches Schauspiel. Meine Liebe ist nicht gebunden! Häufiger hörst du mich sagen oder liest von mir: „Ich liebs!“
Die platonische Liebe
Es gibt Situationen, das können auch „nur“ flüchtige Momente sein, in denen das Feuer lodert. Eine Sequenz tiefster Leidenschaft. Brodelnd! Im südlichen Italien stehe ich auf einem Wochenmarkt, das ist Jahre her – doch dieses Gefühl der Verlockung, diese Verführung der frischen Produkte gepaart mit der ausgelassenen Fröhlichkeit der Produzenten  – eine Liebeserklärung an die Sinnlichkeit der Speisen.
Die Hommage an das lustvolle Genießen, das Feingefühl auf der Zunge, die Unnachahmlichkeit des Duftes frischer Köstlichkeiten. Der kleine Moment in dem die Würze über die Lippen im Mund landet, die Nase ein bisschen bebt – Jaaaa – das ist die konsequente Leidenschaft, die mich immer wieder an den Herd lockt.
Entdecken. Erschmecken. Genießen: Balsam für die Seele!
Diesem Balsam gehe ich nächste Woche auf die Spur. Was stellst du dir darunter vor? Hast du eine eigene platonische Liebe? Vielleicht ist es die Kunst? Magst du das Verwunschene entdecken? Der beste Balsam für die Seele – was könnte der sein?
Ich bin gespannt, ob du dazu eine Idee hast. Eine tiefe innere Leidenschaft, vielleicht liegt dein persönlicher Balsam auch noch im Verborgenen – der Herbst steht schon fast vor der Tür – es kommt die Zeit der langen Abende. Da lässt es sich bei Kerzenschein und heißem Tee ganz hervorragend in den inneren Schubladen kramen. Natürlich auch in den tatsächlichen. Der Herbst ist perfekt für’s Zuhause-Stöbern. Das wird auch noch ein Thema – lass dich ein und bleib in meiner Nähe, dann machen wir es uns gemeinsam gemütlich.
Herzlichst aus dem Spätsommer Potsdams, deine Katrine