Zum Gespräch bitte: Wir müssen reden! Einen innigen Deep Talk, jaaa – den kannste nicht mit vielen Leuten führen. Wie schade oder wie gut! Die Frage nach dem Sinn von Freundschaften habe ich in meiner letzten Kolumne auf den Prüfstein gelegt. Dazu gibt es ein paar interessante Nachrichten. Was Freundschaft ausmacht? Dazu muss es ein Gespräch geben, oder auch mehrere. Meine Überzeugung ist, dass uns viel verloren gegangen ist! Warum gibt es Gesprächsrunden „nur“ noch im Fernsehen? Also, mal davon abgesehen, dass es sie in meinem Leben „natürlich“ gibt, allerdings auch nicht mehr in der Ausprägung wie ich sie gern hätte.
das intensive Gespräch
Das immer bessere Früher bemühe ich jetzt zu diesem Thema; denn – früher wurde tatsächlich mehr gesprochen. Über die Qualität können wir gern diskutieren. Eins steht sicher fest, auf einen Schwatz haben wir uns immer gern getroffen. Und jetzt? Na, du weißt es genau: Jetzt gibt es Sprachnachrichten. Eijeiiiii. Das mag nicht schlecht sein, gleichwohl vermisse ich einen einfachen Anruf à la  „wollte nur mal Hallo sagen.“ Aus solchem Durchklingeln ergeben sich häufig intensive Gespräche. Die Welt scheint voller Chats, News und Gelaber – mit dieser Erkenntnis gebe ich mich nicht zufrieden. Wir müssen reden! Und erzähl mir nicht, dass das zu anstrengend ist. Was, wenn nicht das Gespräch, macht ein gutes Miteinander aus?
Okay, ein gutes Essen stelle ich dazu auf den Tisch. Dass Speisen die Seele berühren und in einem gut genährten Körper ein wacher Geist wohnt – jaaa – das wissen wir.
Wir müssen reden
Worüber möchtest du sprechen? Nehmen wir die Aussage von Hermann Hesse, wobei zu klären ist, was ein einfacher Weg meint? Hier oben auf dem Foto siehst du diese putzigen kleinen Bären – sie sind ein Abbild aus meiner Kindheit. Der „geschlechtslose“ stehende kleine Kerl schützt das sitzende Mädchen. In der heutigen Zeit wohl eher ein „no-go.“ Wir müssen reden!
Mir geht es um dich, deine Einschätzung deines Selbst. Wie siehst du dich? Kannst du sagen, was dich glücklich oder vielleicht auch zufriedener macht? Während meiner Arbeit in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren steht bis heute das Miteinander im Vordergrund. Das Wir! Und ja, das greift die Kolumne mit der wahren Freundschaft auf. Gespräche können das A und O des Lebens sein, wobei ich einige Zeitgenossen kenne, die zwar reden, aber nix sagen. Puh!
Redest du schon oder laberst du noch
Intensive Gespräche zu führen, das erfordert Engagement, Aufmerksamkeit und ein gerüttelt Maß an Interesse. Gedanken und Worte sind zentral – zumindest in meinem Leben. Woran liegt das? Naja, wenn du nichts zu sagen hast, was denkst du? Die Dinge des Lebens, die mehr oder weniger jeden Menschen umtreiben, die interessieren mich. Das Spektrum kann vielfältig sein. Es muss nicht zwingend philosophisch werden, wobei mich die Umstände deiner Herkunft, deine Heimat, Identität und deine Wünsche zum Nachfragen anregen.
Biografisch sind es immer die Brüche, die mein Interesse wecken. Wo lebst du und warum grade dort? Bist du geblieben oder bereits angekommen? Oder, weder noch …
In zwei Wochen möchte ich das gern mit dir thematisieren: Kommen und gehen – das ist eine zentrale Aussage. Sind es die Wurzeln, die dich halten? Bist du bereit für ein Abenteuer oder suchst du eher die Sicherheit?
Wir müssen reden – verstehe ich als Einladung! Brennt dir was auf der Seele, suchst du nach Antworten? Gern treffe ich dich zu einem Kaffee oder einem intensiven Mittagessen –
Sprache und Genuss sind mein Lebenselixier,